Manfred Zenses’ zweiter politischer Anlauf

Am 25. Mai tritt der Leiter des Megaphons für die SPD in Odenthal als Direktkandidat an — unmittelbar an der Ortsgrenze zu Burscheid.

Foto: Barbara Sarx

Burscheid/Odenthal. Es gab eine Phase im Jahr vor der Kommunalwahl 2009, als Megaphon-Leiter Manfred Zenses als einer der möglichen SPD-Kandidaten für das Burscheider Bürgermeisteramt gehandelt wurde. Am Ende wurde nichts daraus: Für die SPD zog Bodo Jakob in die Wahl. Doch jetzt unternimmt Zenses kurz vor seinem Wechsel in den Ruhestand einen zweiten kommunalpolitischen Anlauf: im benachbarten Odenthal.

Symbolbild

Foto: Ingel

Dort wohnt Zenses mit seiner Familie und dort tritt der 63-Jährige nun für seine Partei in dem Burscheid am nächsten gelegenen Wahlkreis 12 von Blecher als Direktkandidat an. Und auch nur als erfolgreicher Direktkandidat will er in den Odenthaler Rat einziehen. „Ein Ratsmandat über einen Listenplatz reicht mir nicht und ich werde es nicht annehmen“, heißt es in seiner Kandidatenvorstellung, die nächste Woche verteilt werden soll.

Ob sein Listenplatz denn überhaupt reichen würde, sei dahingestellt: Derzeit hat die SPD im Rat nur sechs Sitze und so weit vorne ist Zenses gar nicht platziert. Und auch seine Direktkandidatur ist ambitioniert: Der Wahlkreis ist bisher fest in CDU-Hand.

Für den Sozialarbeiter kein Hindernis: Er setzt auf seine proklamierte Unabhängigkeit, die mit Fraktionszwängen nicht viel anfangen kann. Und er setzt darauf, dass seine Empörung über das, wie er es nennt, „fulminante Beispiel für kommunale Steuerverschwendung“ von anderen geteilt wird.

Gemeint ist die Verwendung von Regionale-Fördermitteln in Schöllerhof nahe Altenberg. Zenses, der in der Aue wohnt, bringen die acht Wegsteine auf die Palme, die für je 1500 Euro eingebaut wurden und nicht nur ihn an „Panzerhöcker“ erinnern.

Und er ist fassungslos angesichts des kostenintensiven Umbaus des Wanderparkplatzes zum „Reisegarten“ — einschließlich der Posse um den parallel zum bestehenden Bürgersteig neu angelegten Weg, der nach einem Einspruch der unteren Naturschutzbehörde wieder zurückgebaut werden musste.

Als er keine befriedigenden Antworten auf seine entsprechenden Nachfragen bekam, weder von Rat noch Verwaltung, war für Zenses die Entscheidung für die Kandidatur gefallen. Jetzt wird sein Name am 25. Mai zum ersten Mal auf einem Wahlzettel stehen. „Ich habe mich nie verbiegen lassen und habe das auch in einer eventuellen Ratsarbeit nicht vor.“