Kölnmesse Messe erneuert grundlegend ihr 16 Jahre altes Verkehrsleitsystem

Köln · Die Kölnmesse hat in enger Zusammenarbeit mit der Stadt ihr aus dem Jahr 2005 stammendes Verkehrsleitsystem grundlegend erneuert und an die deutlich gestiegene Komplexität der Verkehrsbelastung angepasst.

Der Verkehr soll zu Messezeiten künftig sicherer und flüssiger werden.

Foto: Koelnmesse GmbH

Ab sofort kann der gesamte Logistik- und Besucherverkehr der jeweiligen Verkehrssituation angepasst gesteuert werden. Damit soll der Verkehr zu Messezeiten künftig sicherer und flüssiger und die Emission von Kohlendioxidund Stickoxid deutlich reduziert werden. „Nachhaltiger Mobilitätswandel und eine gute Verkehrsinfrastruktur sind für uns essentiell. Unser Ziel ist eine nachhaltige Mobilität, die umwelt- und klimaverträglich sowie wirtschaftlich effizient ist“, sagt Messe-Geschäftsführer Herbert Marner.

Verkehr wird sternförmig
auf Messe zugeführt

Die Erneuerung des Verkehrsleitsystems ist Teil der Gesamtstrategie für die Digitalisierung des Verkehrsmanagements bei der Kölnmesse und der Stadt. Die Maßnahmen werden durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur im Rahmen der „Digitalisierung kommunaler Verkehrssysteme“ unterstützt und gefördert.

Im Zuge des Projekts wurden in der Zuständigkeit der Stadt im Amt für Verkehrsmanagement dynamische und statische Wegweiser ausgetauscht beziehungsweise neue installiert. Ein besonderes Augenmerk lag hierbei auf der Wahl der Standorte, um in Kombination mit bestehenden statischen Wegweisern und dem städtischen Leitsystem ein kohärentes Gesamtsystem zu errichten. So wird ab sofort der gesamte Messeverkehr über eine sogenannte Zielspinne sternförmig auf die Kölnmesse zugeführt.

Ein weiteres Kernelement der Digitalisierung: Das Zusammenspiel des neuen Verkehrsleitsystems mit der App NUNAV Navigation, die durch kollaboratives Routing individuelle Fahrempfehlungen auf den in der Zielspinne festgelegten Routen ausspricht und so den Verkehr ideal auf das bestehende Straßenverkehrsnetz verteilt. „Wir haben einen weiteren digitalen Baustein entwickelt, mit dem wir den Messeerfolg unserer Kunden und der Kölnmesse steigern und das Kundenerlebnis weiter verbessern. Zudem leisten wir durch weniger Stau und weniger Wartezeit einen aktiven Beitrag zum Luftreinhalteplan der Stadt“, sagt Dr. Georg Klumpe, Zentralbereichsleiter Infrastruktur der Kölnmesse GmbH.

Andrea Blome, Beigeordnete für Mobilität und Liegenschaften, ergänzt: „In dem Zusammenwirken von Kölnmesse und Stadt haben wir für den hoffentlich zeitnah wieder anlaufenden Betrieb eines der modernsten Steuerungssysteme auf den Straßen installiert. Mit dieser neuen Form der Besucherführung und Lenkung der Aussteller reizen wir die Möglichkeiten aus, um bei hoher Serviceleistung und Attraktivität die Belastungen durch den Verkehr bei Messe-Events möglichst gering zu halten.“

Experten der PTV Transport Consult GmbH und der Fachabteilungen der Stadt im Amt für Verkehrsmanagement unterstützten die Kölnmesse im mehrstufigen Planungsprozess, bei dem in einem ersten Schritt der Bestand des gesamten Kölner Hauptverkehrsstraßennetzes aufgenommen, alle Wegweiser der Kölnmesse kartiert und in einem Geoinformationssystem aufbereitet wurden. Gemeinsam mit der Stadt wurde anschließend eine Zielspinne festgelegt und die gesamte Wegweisung visualisiert, über die der Messeverkehr ab sofort geführt wird. Auf dieser Basis wurde die bestehende statische Beschilderung auf Vollständigkeit überprüft.

Die dynamische Beschilderung im Messeumfeld ist so geplant, dass an jedem Entscheidungspunkt ausreichende Anzeigemöglichkeiten zu allen Zielen der Kölnmesse (Parkplätze, Tore, Eingänge) bestehen. Der Einsatz von Vollmatrix-LED-Tafeln bietet hierzu die benötigte Flexibilität in der Darstellung. So konnte sogar die Anzahl der dynamischen Anzeigenstandorte gegenüber dem bestehenden Leitsystem von 31 auf 21 reduziert werden.

Durch hohes Engagement der Projektleitenden wurde das Projekt unter Einhaltung des Zeitplans fertiggestellt. So haben an der Deutz-Mülheimer Straße zahlreiche Versorgungsleitungen im Untergrund im Bereich der geplanten neuen Standorte die Realisierung gefährdet. Durch den Einsatz und die zügige Abstimmung aller Beteiligten wurden Alternativstandorte gefunden. Für den Bereich des Messekreisels wurden mobile Verkehrswegweiser eingesetzt, sodass diese bei der mittelfristigen Umgestaltung des Kreuzungsbereichs weiterverwendet und nach Umbau am finalen Ort eingebaut werden können.

Das volldynamische System erzeugt die benötigten Anzeigeninhalte auf Basis der hinterlegten Zielspinnen und vorbereiteter Bildinhalte. Außerdem enthalten sind Prüfroutinen zur Sicherstellung einer durchgängigen Beschilderung. Über Schnittstellen zur Stadt und zur Navigations-App ist nach Angaben der Kölnmesse sichergestellt, dass an die Verkehrsteilnehmer über alle Systeme hinweg - ob App; städtische oder das messeeigene Verkehrsleitsystem - eine widerspruchslose Routenführung kommuniziert wird.