Umzug Rosenmontagszug startet um 14 Uhr

Köln · „D'r Zoch kütt” heißt es auch 2021 in Köln – trotz Corona. In Kooperation mit dem Hänneschen-Theater hat das Festkomitee Kölner Karneval eine Miniatur-Fassung des Kölner Rosenmontagszuges passend zum Sessionsmotto „Nur zesamme sin mer Fastelovend” geschaffen.

Der Rosenmontagszug findet dieses Jahr nur als Inszenierung des Hänneschen-Theaters statt.

Foto: Costa Belibasakis

Diese zeigt alles, was der große Zug auch zu bieten hat. Dazu gehören neben Funken, Jecken, Wagen und Kamelle auch die berühmten Motivwagen.

„Die Persiflage ist das wichtigste Instrument des Narren, um der Gesellschaft den Spiegel vorzuhalten”, betont Zugleiter Holger Kirsch. „Dieses Instrument wollten wir uns auch in Zeiten von Corona nicht nehmen lassen. Neben all der Freude, die der Zoch jedes Jahr den Menschen bringt, ist es auch seine Aufgabe, Missstände aufzuzeigen und die Politik und die Gesellschaft auf die Schippe zu nehmen.” Zu sehen sind Motive mit Themen von lokaler, bundesweiter und internationaler Relevanz. Dazu gehören die Geisterspiele des 1. FC Köln und die Missstände in der Kahtholischen Kirche genauso wie die AfD, die US-amerikanische Politik und natürlich Corona.

Alle 16 Persiflagen entstanden als Zeichnungen bereits seit vergangenem Sommer im Kreativteam „Kritzelköpp” und wären so auch für einen normalen Zoch gebaut worden. Nun fuhren sie im Maßstab 1:3 durch die 32 Meter lange Theater-Kulisse der Altstadt. Als Teilnehmer und Zuschauer waren coronakonform ausschließlich 177 Stockpuppen des Hänneschen-Theaters zugelassen. An einem normalen Rosenmontagszug nehmen durchschnittlich 12.000 Personen teil. Gedreht wurde bereits vergangene Woche unter strengen hygienischen Auflagen.

Der WDR zeigt diesen „ausgefallensten Zoch” heute um 14 Uhr als Spielfilm. „Wir haben seit dem Frühjahr immer wieder verschiedenste Varianten überlegt, wie wir einen Rosenmontagszug auch in Pandemiezeiten realisieren können. Vieles wurde durchdacht und wieder verworfen. Mit dem schließlich entstanden Puppenzug bin ich sehr glücklich, weil er uns erlaubt, möglichst viele Menschen teilhaben zu lassen und das ohne gesundheitliches Risiko. Es ist für die Jecken ein ganz besonderer Sessionsabschluss”, sagt Holger Kirsch.