Nach Säureunfall: Realschule wird evakuiert
Über 70 Einsatzkräfte waren am Mittwoch drei Stunden vor Ort. Einige Schüler kollabierten - allerdings nur vor Aufregung.
Leichlingen. Mehrere Stunden herrschte am Mittwoch riesige Aufregung in der Stadt. Sogar die Sirenen läuteteten, nachdem Feuerwehr-Einsatzleiter Martin Gäde Stadtalarm ausgelöst hatte.
Letztlich stellte sich das gesamte nun folgende Prozedere als reine Vorsichtsmahnahme heraus: Niemand kam bei dem Säureunfall zu Schaden, abgesehen von kleineren Nervenzusammenbrüche einer Handvoll Schüler, die offenbar mit der geballten Präsenz von Feuerwehr, Ärzten und Polizei nicht klar gekommen waren.
„Keine Gefahr für Schüler und Lehrer“ Um 12.13 Uhr ging der Notruf eines Chemielehrers ein. „Ihm ist ein Gefäß mit 250 ml konzentrierter Schwefelsäure auf den Boden gefallen“, sagte Thomas Knabbe, Leiter des Leichlinger Ordnungsamtes.
Das geschah in einem Nebenraum im Erdgeschoss. „Es bestand keine Gefahr für die Schüler“, meinte Schulleiter Martin Kayser - denn die Feuerwehr sorgte dafür, dass die über 800 Schüler ganz bald durch die rückwärtigen Notausgänge das Gebäude verließen. Ebenso rasch stellte sich heraus, dass der Lehrer sich nicht verletzt hatte. Er wurde, erläuterte Einsatzleiter Gäde, sofort dekontaminiert. Das heißt: Er musste sich ausziehen und die Kleidung wechseln.
Sanitäter kümmerten sich derweil um Kinder, die mit ihren Nerven am Ende waren. Notfallseelsorger traten später ein, als sich die Gemüter längst wieder beruhigt hatten. Die Schüler und Lehrer wurden - draußen war es eiskalt - in der Aula untergebracht.
Um 14 Uhr durften einige Schüler bereits das Schulgelände verlassen, während die Straße „Am Hammer“ weiter in beide Richtungen bis zum Einsatzende um 15 Uhr gesperrt blieb. Derweil trugen bestens mit Anzügen und Masken geschützte Feuerwehrmänner ein Bindemittel in dem betroffenen Raum auf.
Um die Nachsorgung kümmert sich eine Fachfirma, erläuterte Lars Moskopp. Bevor sich der Pressesprecher um die Weitergabe wichtiger Informationen bemühte, war er übrigens selbst aktiv im Einsatz.