Neues Land für Weihnachtsbäume
Ein Landwirt aus dem Sauerland hat Teile der Flächen übernommen und lässt die Obstbäume derzeit roden.
Burscheid. Ein Teil der Obstbäume muss weichen. In den Plantagen von Gut Engelrath an der B 51 wird gerodet. Vorboten einer Veränderung, die zumindest für Teilbereiche des Traditionsbetriebs ansteht. Meinolf Mütherich, Landwirt aus dem Sauerland, hat gut sechs Hektar erworben. „Wir werden dort nach und nach Weihnachtsbäume, Erdbeeren und Spargel anpflanzen“, kündigt er an.
Die im vergangenen Jahr drohende Insolvenz des Obstgutes konnte durch Flächenverkäufe abgewendet werden. Der Wald ist inzwischen in den Besitz von Hubertus Prinz zu Sayn-Wittgenstein-Berleburg übergegangen. Und Mütherich will in Burscheid fortsetzen, was er schon auf seinen Betrieben im Hochsauerland (80 Hektar bei Eslohe-Niederlandenbeck) und in Overath (70 Hektar) erfolgreich produziert: Nadelbäume.
Bis es in Burscheid so weit ist, wird aber noch einige Zeit ins Land gehen. Etwa drei Wochen werden die Rodungen noch dauern. Die ersten Erdbeeren können voraussichtlich in ein bis zwei Jahren geerntet werden, die ersten Weihnachtsbäume sind voraussichtlich in zehn bis zwölf Jahren ausreichend gewachsen.
Die restliche Fläche des Obstgutes, noch etwa neun Hektar, ist inzwischen wieder auf Günter Behling rückgeschrieben worden. Der Reitstall seines Sohnes Hans läuft unvermindert weiter und ist von den Veränderungen nicht betroffen. Wie es mit den Obstplantagen weitergehe, könne er jetzt noch nicht sagen.
Sohn Klaus Behling ist jedenfalls festen Willens, die Bewirtschaftung wieder wie früher zu übernehmen. „Das ist dann auch kleiner als bisher, ich brauche keine Angestellten mehr und kann die Arbeit mit meiner Frau und meinem Sohn alleine schaffen.“ Bettina Behling betreibt auch den Verkaufsladen direkt an der B 51.
Für den Laden erhofft sich ihr Mann eine gegenseitige Befruchtung mit den Produkten von Meinolf Mütherich. Eine Belieferung des Hofladens sei denkbar, bestätigt dieser.
Zunächst muss aber das Land wieder nutzbar gemacht werden. „Die Bäume sind lange nicht mehr gepflegt worden“, sagt Mütherich. Aus ihnen entstehen jetzt Holzhackschnitzel fürs Heizen.
Wenn auch die Obstbäume für ihn nicht erhaltenswert waren, ein Relikt der alten Anlage will Mütherich auf jeden Fall auch in Zukunft nutzen: „Die Beregnungsanlage wird wieder flottgemacht. Damit können wir dann die Erdbeeren und den Spargel bewässern.“