Ausstellungen New York und Dortmund in Bildern
Köln. · SK Stiftung Kultur zeigt Fotografien von Berenice Abbott und dem Ehepaar Garnatz.
Die Photographische Sammlung/SK Stiftung Kultur beginnt das Jahr 2020 mit der Präsentation einer photohistorisch bedeutenden Position. Ab März wird das vielschichtige Werk der amerikanischen Photographin Berenice Abbott in einer umfassenden Einzelausstellung vorgestellt. Bekannt wurde sie durch eindrucksvolle Ansichten der urbanen Struktur New Yorks beginnend in den 1930er-Jahren, aber auch Porträts etwa von Berühmtheiten der Pariser Künstlerkreise der 1920er zählen zu Abbotts Oeuvre. Insbesondere ist es ihr zu verdanken, dass das Werk des französischen Photographen Eugène Atget nicht in Vergessenheit geraten ist.
Private Sammlung trifft
auf Museumsbestände
Die zweite, im September beginnende Schau, führt ins Zeitgenössische und stellt fotografische Werkgruppen aus der Privatsammlung von Ute und Eberhard Garnatz ausgewählten Beständen der Fotografischen Sammlung/SK Stiftung Kultur gegenüber. Die Privatsammlung umfasst schwerpunktmäßig Arbeiten aus den 1980er- bis 2000er-Jahre, die das Medium der Fotografie in seinen dokumentarischen wie experimentellen Möglichkeiten ausloten. Werke von insgesamt 20 Künstlerinnen und Künstlern werden zu sehen sein.
Vom 20. März bis 12. Juli 2020 stellt die retrospektive Ausstellung „Berenice Abbott. Portraits of Modernity“ das Werk der amerikanischen Photographin Berenice Abbott in mehreren thematischen Kapiteln vor, insgesamt in 174 Originalfotographien und umfassendem Vitrinenmaterial. Im Fokus steht das moderne Zeitgeschehen ebenso wie die damit einhergehenden Paradigmenwechsel, die sich im kulturellen Leben und im alltäglichen Geschehen äußern.
Einnehmend sind die Portraits von Persönlichkeiten aus Kunst und Kultur der 1920er- bis 1940er-Jahre in Paris und New York, mit denen die Fotographin ihre Karriere begann. Großartige Bilder von James Joyce, Peggy Guggenheim, Jean Cocteau und Eugène Atget zählen dazu. Eine umfassende Auswahl von Arbeiten aus dem berühmten Stadtprojekt Changing New York, entstanden ab 1929 – mit seinen Wolkenkratzern, Straßenschluchten und vielteiliger Warenwelt – stellt darüber hinaus den Mikro- und Makrokosmos der Metropole in ihrer dynamischen Entwicklung samt ihrer Schattenseiten facettenreich vor.
Überdies sind es Phänomene aus dem Bereich der Wissenschaftsfotographie, die Berenice Abbott basierend auf physikalischen Experimenten in überraschenden Bildstudien sichtbar macht. In Abzügen, die Abbott von Originalnegativen des französischen Fotographen Eugène Atget fertigte, wird außerdem ihr Einsatz für den Nachlass des Altmeisters gewürdigt. 1928 hatte Berenice Abbott das Archiv Atgets in Paris sichern können. 1968 verkaufte sie es an das Museum of Modern Art in New York, wo es als eines der kultur- und fotogeschichtlich bedeutendsten Bestände betreut wird.
Im Fokus der Ausstellung „Von Becher bis Blume - Fotographien aus der Sammlung Garnatz und der Photographischen Sammlung/SK Stiftung Kultur im Dialog“ stehen Fotografien aus der Sammlung von Ute und Eberhard Garnatz im Dialog mit Werken aus der Fotografischen Sammlung/SK Stiftung Kultur. Gezeigt werden rund 150 Exponate, teils umfangreiche serielle Arbeiten von 20 Künstlern, die das Bild der jüngeren deutschen Fotografie wesentlich geformt und auch heute noch großen Einfluss auf das künstlerisch verwendbare Medium haben.
Fasziniert von der Kunstlandschaft des Rheinlands begann das Ehepaar Garnatz bereits in den 1970er-Jahren ihrer Sammeltätigkeit nachzugehen. Neben einer großen Kollektion von Gemälden, Skulpturen und Grafiken entwickelten sie eine eigenwillige und beachtlich facettenreiche Sammlung von Fotografien, die teils bis in die 1950er-Jahre zurückreichen, vor allem aber fotografische Arbeiten umfasst, die etwa seit den 1980ern bis in die 2000er-Jahre entstanden.
Hinsichtlich ihrer Zusammenstellung harmoniert die Sammlung Garnatz in weiten Teilen mit dem hauseigenen Bestand der Fotografischen Sammlung/SK Stiftung Kultur. Chargesheimer, Albert Renger-Patzsch, Bernd und Hilla Becher, Boris Becker, Anna und Bernhard Blume, und Thomas Struth sind zentrale Namen, die die Ausstellung in einen spannenden Dialog stellt.
Künstlerische Konzepte, die einem eher sachlich dokumentarischen Ansatz folgen, treten solchen gegenüber, die subjektiv-experimentell an der Schnittstelle von Fotografie und Malerei verortbar sind. So realitätsbezogen sich das Medium vorgibt, es begeistert nach Angaben der SK Stiftung Kultur durch die Bandbreite seiner Möglichkeiten, die graduell verschieden ins Abstrakte und Poetische reichen.