Orgel wird in ihre Einzelteile zerlegt
Sanierung in der Kirche am Markt ist für das Frühjahr vorgesehen.
Burscheid. 1969 hat die Berliner Firma Schuke in das alte Barockgehäuse der Orgel in der evangelischen Kirche am Markt eine neue Orgel eingebaut. Seit Jahren ist bekannt, dass sie dringend einer Überholung bedarf.
Jetzt hat sich die Evangelische Kirchengemeinde Burscheid durchgerungen, die Arbeiten für das kommende Frühjahr in Auftrag zu geben.
Durchgerungen, weil die bisher gesammelten Spenden für die Sanierung gerade ein Viertel bis ein Fünftel der kalkulierten Kosten ausmachen. Trotzdem will man nicht länger warten, weil sonst Schäden entstehen könnten, die das ganze Vorhaben noch einmal deutlich verteuern würden.
Allein die Reinigung der Orgel ist mit 35 000 Euro veranschlagt. Außerdem soll eine 20 000 Euro teure, computergesteuerte Setzeranlage die Orgel auf den zeitgemäßen Stand der Technik bringen. Weiterer Reparaturbedarf, der sich aber erst beim Zerlegen der Orgel zeigt, ist denkbar.
Die Gemeinde hat zunächst 60 000 Euro freigegeben, 50 000 Euro davon stehen inklusive Spenden und Rückstellungen bereits im Haushalt zur Verfügung. Die Bemühungen, Spenden zu akquirieren, werden also nicht nachlassen.
Anfang März soll ein Gerüst in die Kirche eingebaut werden, möglichst über die Seitenemporen verankert, um den Altarbereich nicht zu verstellen. „Ab dem 5. März nimmt dann die Firma Schuke die Arbeit auf“, informierte Kantorin Silke Hamburger die Gemeindeversammlung am vergangenen Wochenende.
Sechs bis acht Wochen sind für die Arbeiten veranschlagt; die Empore bleibt in der Zeit gesperrt.
Vor Ostern soll die Orgel wieder zusammengesetzt sein. Im Anschluss muss sie noch gestimmt werden. Spätestens für die Konfirmationen im Mai ist die volle Funktionsfähigkeit zugesagt.
Die Sonntagsgottesdienste sind in der Zeit weiter möglich, für die Schulgottesdienste unter der Woche müssen andere Lösungen gefunden werden. Die offizielle Vorstellung der sanierten Orgel wird beim Tag des offenen Denkmals am 9. September 2012 erfolgen.
Dass noch Geld für die Orgelsanierung gesammelt werden muss, ist klar, dass es auf absehbare Zeit nicht in größerem Umfang durch Überschüsse des Kirchenkurvenfestivals (Kikufe) zusammenkommt, inzwischen auch.
Zwar war das Kikufe vor allem aus diesem Grund 2008 ins Leben gerufen worden, aber zumindest diese Erwartung hat sich bisher nicht erfüllt. Immerhin, so Mitorganisator Ralph Liebig, konnte das Festival nach leicht roten Zahlen 2010 in diesem Jahr trotz erneut nicht optimalen Wetters überraschenderweise wieder mit einem kleinen Plus von 300 Euro abschließen.
Dass der Wert des Kikufe inzwischen viel stärker in der Öffentlichkeitswirkung, dem Gemeinschaftsgefühl und der Einbindung auch sonst kirchenferner Helfer gesehen wird, ist gemeindeintern unumstritten. Die 5. Kikufe-Auflage 2012 ist ohnehin schon beschlossene Sache. er