Polizei startet Info-Offensive gegen Taschendiebstahl
Die Aufklärungsrate ist gering, die Dunkelziffer hoch. Der beste Schutz ist, möglichst wenig dabei zu haben.
Burscheid. Augen auf — Tasche zu! Unter dieses knappe, aber einprägsamen Motto stellt die Polizei im Rheinisch-Bergischen-Kreis ihre direktionsübergreifende Aktions-Woche gegen Taschendiebstahl. Ganz gezielt und in geraffter Form soll informiert werden über die stetig wachsende Gefahr, Geld und andere Wertsachen entwendet zu bekommen.
Von Montag, 17., bis Samstag, 22. Juli, werden im Rheinisch-Bergischen Kreis Info-Mobile stehen. Polizisten warnen dort mit Infomaterial vor den Tricks und Täuschungen der Diebe, deren Methoden mittlerweile im dreister werden. Die polizeiliche Kampagne habe in erster Linie das Ziel, jeden Bürger — und das jeden Alters — über die nicht geringe Gefahr zu informieren, Opfer zu werden. Kriminalhauptkommissarin Gundhild Hebborn, Leiterin des Kommissariats Prävention, und Kriminaloberkommissarin Katja Seiler-Witzke vom Kommissariat aus Burscheid, waren sich am Montag bei der Präsentation der Aktions-Woche darin einig, dass das Sicherheits-Organ Polizei keinen Rundum-Schutz für alle Einwohner bieten könne.
Darum ihr Rat: „Eine wirksame Vorbeugung gegen unverhoffte Übergriffe bleibt es für jeden Bürger immer noch, zur eigenen Sicherheit Rituale zu entwickeln und als fast automatische Handlung einzuüben, für die Zeiten, in denen er sich außerhalb seiner Wohnung aufhält.“ Wer bisher alle wichtigen Unterlagen plus Geld in einer Handtasche mitführt, sollte sich demnach ab sofort angewöhnen, diese so nah wie möglich am Körper zu tragen und niemals — auch nicht für Sekunden — aus den Augen zu lassen. „Außerdem ist es hilfreich, nur die Unterlagen ständig mitzuführen, die ein Mindestmaß an Identifikation ermöglichen — wie zum Beispiel den Führerschein und die nötigste Bankkarte.“
Im Rheinisch-Bergischen-Kreis waren im Jahr 2016 exakt 216 vollendete Taschendiebstähle polizeilich registriert worden mit einem Gesamtschaden in Höhe von 60 000 Euro. Die Dunkelziffer liege deutlich höher. Die Aufklärungsrate liegt bis jetzt bei 0,6 Prozent landesweit.