Polizeikontrollen: Immer mehr Kradfahrer flüchten
Raser wollen durch hartsträubende Manöver den Kontrollen durch Polizisten entgehen.
Rhein.-Berg. Kreis. Motorradfahrer bereiten der Kreispolizei weiterhin Kopfzerbrechen. Diesmal sind es allerdings nicht die Unfallzahlen, die die Ordnungshüter beschäftigen, sondern waghalsige Fluchten nach Verkehrsvergehen. Und auch die nehmen mit der warmen Jahreszeit wieder deutlich zu. Mit einem Höhepunkt am vergangenen Wochenende.
„Insgesamt stellten Beamte im Rheinisch-Bergischen Kreis 33 Geschwindigkeitsüberschreitungen fest — davon allein 18 durch Kradfahrer“, teilt Sprecherin Claudia Kammann mit. Besonders beliebt bei den Rasern sind weiterhin die Straßen rund um Altenberg. Dort wurden gleich zwei Motorradfahrer mit haarsträubenden Geschwindigkeiten gemessen, wo eigentlich nur 50 km/h zugelassen sind. Einer hatte 93 Stundenkilometer auf dem Tache, der andere sogar 111. Während einer der beiden, ein Motorradfahrer aus Leverkusen, angehalten werden konnte, flüchtete der andere — und riskierte dabei seine Gesundheit. Nur mit einem T-Shirt war der Mann auf dem Krad aus Neuss bekleidet. Bei seiner Flucht vor den Beamten gab er so viel Gas, dass er fast in einer Linkskurve einen Bordstein rammte.
Weitere Fluchtversuche gab es in Kürten, als ein 55-jähriger Mann aus Troisdorf mit 107 km/h gemessen wurde. Als er versuchte, vor den kontrollierenden Beamten zu wenden, konnte er allerdings gerade noch von ihnen angehalten werden. Grund für seinen Fluchtversuch: Ihn erwartet ein Bußgeld in Höhe von 120 Euro.
Gefährlich auch für die Beamten war ein Fluchtversuch eines 54-jährigen Mannes ebenfalls in Kürten, der an zwei Beamten vorbeifahren wollte, die ihn anhalten wollten. Sie konnten ihn gerade noch festhalten.
Die Ordnungshüter wollen die Raser jetzt mit Nachdruck verfolgen. Polizeihauptkommissar Alex Wittgen: „Wir werden solche Verkehrsrowdys mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln verfolgen — notfalls auch durch Ermittlungen im Nachhinein.“