Stadt sucht verstärkt nach Wohnungen für Flüchtlinge
Kosten für Burscheid betragen in diesem Jahr voraussichtlich 485 000 Euro.
Burscheid. Der Bund wird sich künftig an der Finanzierung der Flüchtlingsunterbringung in den Kommunen beteiligen. Aber trotz dieser Unterstützung wird die finanzielle Belastung der Stadt weiter wachsen. Das machte Bürgermeister Stefan Caplan am Donnerstagabend in der Ratssitzung deutlich.
Aktuell sind 112 Flüchtlinge in Burscheid untergebracht. Vor dem Anstieg der Zahlen musste die Stadt jährlich etwa 200 000 Euro aus eigenen Mitteln für die Unterbringung aufwenden. Im vergangenen Jahr stieg diese Zahl schon auf 312 000 Euro — bei Gesamtkosten von 420 000 Euro und Landesmitteln von 108 000 Euro. Das entspricht einer Erstattung von 25,6 Prozent.
In diesem Jahr rechnet die Stadtverwaltung laut Caplan nun mit einem Gesamtaufwand von 865 000 Euro. Nach aktuellen Berechnungen wird es seitens des Bundes und des Landes dafür Zuschüsse in einer Gesamthöhe von 380 000 Euro geben, was einer deutlich höheren Erstattungsquote von 43,8 Prozent entspricht. Aber dennoch wächst durch die deutlich gestiegenen Gesamtkosten auch der finanzielle Anteil, den die Stadt für die Unterbringung und Versorgung der Flüchtlinge leisten muss — auf 485 000 Euro allein in diesem Jahr.
„Das ist fiskalisch schwierig, aber eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, und in Burscheid klappt das noch gut“, sagte Caplan. Er appellierte erneut an Hauseigentümer, Wohnungen für Flüchtlinge zur Verfügung zu stellen und sich in dieser Frage an die Stadt zu wenden. „Uns werden zwar immer wieder Wohnungen angeboten und es kommen auch Mietverträge zustande, aber wir haben weiter Bedarf.“
Schwierig sei für die Verwaltung oft auch die sehr kurzfristige Zuteilung von Flüchtlingen. „Wir wissen auch nicht im Voraus, an welchem Tag sie kommen. Unsere Mitarbeiter müssen dann auch Samstag und Sonntag bereitstehen, wenn neue Flüchtlinge zugewiesen werden.“