Sanierung kann endlich starten
Der Auftrag für die Arbeiten an der Mülheimer Brücke ist erteilt. Anfang 2019 beginnt die erste von fünf Bauphasen.
Köln. Die Beigeordnete für Mobilität und Verkehrsinfrastruktur der Stadt Köln, Andrea Blome, hat jetzt den Auftrag zur Generalsanierung der Mülheimer Brücke mit einem Volumen von rund 137 Millionen Euro an das Schweizer Bauunternehmen Implenia Construction Deutschland übergeben. Damit ist ein weiterer Schritt für den Beginn der umfangreichen Arbeiten vollzogen. „Ich bin froh, dass wir nun endlich mit der Generalinstandsetzung der Mülheimer Brücke beginnen können. Sie hat eine immense Bedeutung für die Verkehrsinfrastruktur der Stadt“, so die Beigeordnete.
Wegen des Nachprüfantrags eines unterlegenen Bieters während des Vergabeverfahrens ist es zu einer siebenmonatigen Verzögerung für die Vergabe des Sanierungsauftrags gekommen. Nachdem die Vergabekammer Rheinland den Nachprüfungsantrag zurückgewiesen und damit die Rechtmäßigkeit des Verfahrens bestätigt hatte, ist nun der Weg für die weiteren Vorbereitungen und den Beginn der Generalsanierung frei. „Es freut uns, unser technisches Können und die Erfahrung aus anderen innerstädtischen Verkehrsprojekten übergreifend einsetzen zu können“, sagte Stefan Roth, Geschäftsbereichsleiter Implenia Construction Deutschland.
Die Rheinbrücke aus dem Jahr 1951 besteht aus vier einzelnen Bauwerken, die teilweise neu zu bauen sowie teilweise von Grund auf instandzusetzen und zu verstärken sind. Auf der rund einen Kilometer langen Brücke verlaufen vier Fahrspuren sowie die Gleis-trassen für den öffentlichen Personennahverkehr. Zwei der vier Brückenbauwerke — die Deichbrücke und die Rampe am rechten Rheinufer — werden abgerissen und neu aufgebaut. Die anderen beiden Bauwerke — die Strombrücke und die Flutbrücke — werden instandgesetzt und verstärkt. Außerdem umfasst der Auftrag unter anderem die Erneuerung des Fahrbahnbelags und der Gehwege, den Neubau von Entwässerungseinrichtungen und den Austausch der Hängeseile.
Die Generalinstandsetzung der Mülheimer Brücke wird in fünf Bauphasen erfolgen: In der vorgezogenen Phase 0, in der sich das Vorhaben derzeit befindet, erfolgen verschiedene Maßnahmen zur Bauvorbereitung. Dazu gehörten in den vergangenen Wochen und Monaten bereits die Suche nach Weltkriegsbomben unterhalb der Deich- und Flutbrücke sowie die Freiräumung von Flächen durch Rodungen und Rückschnitte von Bäumen und Sträuchern. Nun werden die Baustellenflächen im Brückenbereich eingerichtet. Die weiteren vorbereitenden Arbeiten erfolgen im Laufe dieses Jahres. Sie sind für Autofahrer und Passanten bemerkbar, führen jedoch zu keinen Einschränkungen für den Brückenverkehr.
In der Bauphase 1 wird der gesamte Individualverkehr auf die Nordseite der Brücke verlegt. Dem motorisierten Individualverkehr wird dann in beiden Fahrtrichtungen jeweils nur eine Fahrspur zur Verfügung stehen. Der Stadtbahnbetrieb der KVB bleibt in dieser Projektphase aufrechterhalten. Die Südseiten aller Bauwerksbereiche werden abgebrochen und erneuert beziehungsweise verstärkt und instandgesetzt. Mit der ersten Bauphase soll Anfang 2019 begonnen werden, sie wird rund 15 Monate in Anspruch nehmen.
In der nächsten Bauphase wird der motorisierte Individualverkehr wieder auf die Nord- und Südseite der Brücke aufgeteilt, jedoch mit nur einer Fahrspur in jede Richtung. Die jeweils linken, also die an der Stadtbahntrasse gelegenen Fahrspuren, werden für Bauarbeiten und den Baustellenverkehr benötigt. Im Bereich der Stadtbahntrasse erfolgen Abbrüche beziehungsweise Verstärkungen und Wiederinstandsetzungen. Der Stadtbahnbetrieb muss für voraussichtlich 19 Wochen eingestellt werden. Stattdessen wird ein Schienenersatzverkehr zwischen Wiener Platz und der dann provisorisch umgebauten Haltestelle Slabystraße angeboten. Die zweite Bauphase soll rund viereinhalb Monate benötigen.
In Bauphase 3 wird der Stadtbahnbetrieb wieder aufgenommen. Der Verkehr wird wie in Bauphase 1 über die Brücke geführt. Vor Ort werden Restarbeiten aus der ersten Bauphase vorgenommen. Diese Arbeiten werden voraussichtlich drei Monate dauern.
Im Rahmen der vierten Bauphase wird der gesamte Individualverkehr auf die Südseite der Brücke verlegt. Dem motorisierten Individualverkehr steht auch dann in beiden Fahrtrichtungen jeweils nur eine Fahrspur zur Verfügung. Der Stadtbahnbetrieb wird aufrechterhalten. Die Nordseiten aller Bauwerksbereiche werden abgebrochen und erneuert beziehungsweise verstärkt und instandgesetzt. Hier ist von einer Dauer von etwa zwölf Monaten auszugehen.
Abschließend erfolgen restliche Arbeiten und die Wiederherstellung der üblichen Verkehrsführung. In dieser Bauphase 5 steht die Brücke dem Verkehr wieder wie vor Beginn der Generalsanierung zur Verfügung.