Traurig oder fröhlich — Verse gehen direkt ins Ohr

Premiere in Burscheid: Das Duo Barth Roemer gastierte mit „Groove Chanson“ in der Buchhandlung Hentschel.

Foto: Doro Siewert

Burscheid. „Gib mir ein Lied damit ich singen kann.“ Dies war zugleich Aufforderung an ihren Gitarristen wie auch Titel des ersten Songs, den Sängerin Astrid Barth zwischen Krimis, Thrillern und zahlreichen Bestsellern anstimmte. „Wir freuen uns sehr über Menschen wie Ute Hentschel, die in ihrem Geschäft die Regale und Tische zur Seite räumen und nach Ladenschluss Platz machen für Künstler wie uns“, begrüßt Barth ihr Publikum. Auch Philipp Roemer lies zum ersten Mal die Seiten seiner Gitarre in Burscheid klingen: „Nachdem wir drei Mal versucht hatten einen Termin in ihrem Programm zu bekommen, hat es dieses Jahr endlich geklappt.“

Das Warten hatte sich gelohnt, das Duo Barth Roemer gab die gute Stimmung schnell an das Publikum weiter, die stimmgewaltige Vokalistin und der professionelle Gitarrist überzeugte von Anfang an. Unter dem Motto „Groove Chanson“ präsentierten Barth und Roemer die Songs ihres gleichnamigen Albums, das mit dem Preis der deutschen Schallplattenkritik ausgezeichnet worden ist. Mit einem Programm aus Eigenkompositionen in deutscher Sprache animierten sie die Gäste zum Mitsummen und -wippen. Durch die Einflüsse von Swing, Ragtime, Jazz, Latin und Pop kreierte das Duo einen Genre-Mix, der ihre Lieder einzigartig belebt.

Seit mehr als zwölf Jahren stehen Barth und Roemer gemeinsam auf der Bühne. Wie gut die beiden Künstler aus Köln dabei harmonieren, war bei dem etwa zweistündigen Konzert nicht zu überhören. Während Barth ihre starke, aber gefühlvolle Stimme klingen ließ und humorvoll durch das Programm führte, begleitete der studierte Jazz-Gitarrist Roemer passend auf seinem Instrument. Doch nicht nur für das Publikum, sondern auch für das Duo selbst war der Musikabend in Burscheid etwas ganz Besonderes. „Hier spielen wir ganz ohne Verstärkeranlage und Mikrofon“, sagt Barth „die Stimme geht direkt ins Ohr, diese Möglichkeit haben wir nicht oft.“

Das Publikum konnte Stücke wie „Trautes Heim“, „Du könntest ganz anders“ oder „Die Kiste im Keller“ genießen. Eigene Erfahrungen und Erlebnisse nutze Barth, um gefühlvolle aber selbstironische Worte für ihre Lieder zu finden. Die Texte schreibt die Sängerin nämlich selbst. So nahm das Duo ihr Publikum mit auf eine Reise durch manchmal tieftraurige, oft aber ausgelassene und fröhliche Verse. Mit Liedern wie „Menschen leben“ wolle sie ihre Zuhörer zum Mitdenken bringen.

Ihre eigene Interpretation über das Leben drückt sie in den Zeilen dieses Songs aus. „Denn es geht immer um Menschen“, sagt Barth, „und nicht um Geld, Wirtschaft oder Aktienkurse.“