Schießen und shoppen
Neben dem Pokalschießen findet erstmals das „Schützenforum“ statt. Dort gibt es die neuesten Trends für die Sportler.
Burscheid. „Du kommst hier nicht rein“ — wer am Sonntag das Schießhaus des Burscheider Schützenvereins betreten will, muss eine strenge Ausweiskontrolle über sich ergehen lassen, und damit nehmen es die Veranstalter besonders genau.
Neben dem bundesweiten Pokalschießen fand an diesem Tag auch das „Erste Burscheider Schützenforum“ statt. Erstmalig konnten sich die Schützen die Wartezeit während der Wettkämpfe bei der gleichzeitig stattfindenden Verkaufsmesse in den Räumen an der Hauptstraße vertreiben. „Nur wer volljährig und im Besitz eines Waffenscheins ist, darf diese Messe besuchen“, erklärt Organisatorin Anne Lohmann die Regeln für den Besuch des Schützenforums.
Rund um Zubehör, Material und Pflege konnten sich die interessierten Sportschützen informieren. Dabei wurden auch die neuesten Trends im Sport vorgestellt — und die sind bunt: Die Hersteller setzen farbige Akzente und nicht mehr nur auf Schwarz. „Besonders den Sportlerinnen gefallen diese Waffen“, sagte Jürgen Flass. Er ist langjähriger und erfolgreicher Sportschütze im Bereich des dynamischen Schießens und erklärte: „Wir möchten uns von der militärischen Assoziation abgrenzen. Deshalb ändert sich das Aussehen der Sportwaffen auch zusehends.“
Eine außergewöhnliche Pistole hatte Flass auch im Gepäck. Verziert mit Gravuren und durch Vergoldungen veredelt, präsentierte er im Schießhaus ein Liebhaberstück zum Angucken. „Das ist dann keine Waffe mehr, die für den sportlichen Gebrauch geeignet ist“, sagte Flass. Fast schon elegant wirkte die Pistole, die einen Wert von einem Kleinwagen hatte. „So etwas wird höchstens zum Putzen und Pflegen hervorgeholt. Benutzt wird sie wahrscheinlich nie.“
Nicht nur die neuesten Entwicklungen auf dem Waffenmarkt konnten die Besucher begutachten, sondern auch die Trends im Bereich des Zubehörs. Hier kann es dem konventionellen Schützen schnell bunt werden: Magazintaschen und die dazugehörige Gürtel findet man in Blau, Schwarz oder Rot. Die Taschen zum Transportieren der Waffen bekommt der begeisterte Sportler in mehr als nur schwarz. „Selbst hier setzt sich ein Trend durch. War früher alles einheitlich schwarz und die Taschen der Einzelnen unterschieden sich kaum, greift man heute zu anderen Farbtönen“, erklärt Rolf Tholey. Er betreut im Schießhaus einen Stand und ist selbst engagierter Schütze und Jäger. Für ihn steht fest: „Wenn dann die eigene Tasche in der markanten Farbe fehlt, merkt man es sofort.“
Für die erste Ausstellung dieser Art in Burscheid sei die Veranstaltung gut angenommen worden, betont Organisatorin Anne Lohmann. „Sicher könnte es während der Zeit in der Halle voller sein, aber dennoch kamen relativ viele Besucher.“ Im nächsten Jahr soll die Verkaufsmesse wieder stattfinden. „Wir möchten das Ganze als Institution etablieren.“