Schon 3000 Bürger haben die Wahlunterlagen beantragt
So viele Menschen wie nie zuvor wollen in Burscheid die Bundes- und Landratswahl schon vor dem kommenden Sonntag erledigt haben.
Burscheid. Bereits 3000 Burscheider haben bei der Stadt die Unterlagen für die kombinierte Bundestags- und Landratswahl am kommenden Sonntag beantragt. Bei der vergangenen Bundestagswahl im Jahr 2013 waren es insgesamt 2500 Bürger, die eine Briefwahl in Burscheid beantragt hatten. Wahlamtsleiter Holger Wilke: „Der Trend geht weiter zur Briefwahl. Und wir haben noch fast eine Woche, da kommen bestimmt noch 200 Anträge hinzu.“ Und das wäre dann wieder mal ein neuer Rekord in Burscheid. Von insgesamt 13 700 Wahlberechtigten würde sich damit annähernd jeder Vierte am Sonntag den Gang in das Wahllokal sparen wollen. Und darum genau vermutlich geht es, wie Experten meinen: Die Menschen wollen sich den Tag durch den Gang zur Wahlurne nicht einschränken.
Allerdings bedeutet die Zahl der Anträge nicht die Zahl jener, die tatsächlich am Ende auch an der Wahl teilnehmen — wenn auch die „Disziplin“, ein Kreuzchen zu machen, bei jenen höher sein dürfte, die sich aktiv in einem ersten Schritt mit dem Anfordern der Unterlagen für die Wahl interessieren.
Anders als in anderen Städten, in denen die hohe Zahl der Briefwähler die Verantwortlichen im Rathaus häufig überrascht hat, haben Holger Wilke und seine Kollegen das sich ändernde Verhalten der Bürger bei ihren Vorbereitung eingeplant. „Wir haben ausreichend Unterlagen bestellt, weil wir diesen Trend ja schon seit Jahren beobachten.“ Auch habe man sich bereits jetzt mit zusätzlichem Personal gewappnet: Drei statt bislang zwei Briefwahlvorstände wird es am Wahlsonntag geben, damit die Zahl der Rückläufe ordentlich ausgezählt werden kann. Insgesamt wird es in den 17 Wahlbezirken und im Rathaus rund 140 Wahlhelfer geben. „Wir haben es geschafft, alle Wahllokale zu besetzen“, sagt Wilke und freut sich, dass unter den Freiwilligen auch viele junge Leute dabei sind. Allerdings müsse man noch trommeln für eine mögliche Stichwahl für die Landratswahl, wenn einer der Kandidaten am Sonntag nicht die absolute Mehrheit bekomme. Eine Stichwahl würde zwei Wochen später stattfinden.