Schulabgänger wollen Geschichte schreiben
78 Schüler verlassen die Realschule. 17 Abschlüsse haben eine Eins vor dem Komma.
Burscheid. Das vorläufige Ende ihrer jahrelangen Paukerei bedeutete am Samstagmittag für die 78 Absolventinnen und Absolventen des aktuellen Abschlussjahrganges der Realschule die Entlassfeier in der schuleigenen Aula. Die Veranstaltung wurde eingerahmt durch zwei musikalische Beiträge von Celine Hartstang am Klavier: Zum Anlass passend, wurde die Feier mit dem aus dem Disneyfilm „Die Eiskönigin“ bekannten Lied „Let it go“ eröffnet und mit einem Ausblick auf den neuen Lebensabschnitt beendet, repräsentiert durch Gary Jules‘ Lied „Mad World“.
Das ambitionierte Motto des diesjährigen Abschlussjahrgangs lautete: „We will make history“. Beispiele dafür, dass dieses Motto durchaus ernsthaft auf die Absolventen zutraf, gab Schulleiterin Angelika Büscher in ihrer Rede. 63 Prozent der Schüler haben mit ihrem Abschluss die Qualifikation für das Gymnasium erreicht. 17 Schülerinnen und Schüler schafften sogar einen Abschluss mit einer Eins vor dem Komma. Das ist eine neue schuleigene Bestmarke.“ Diese besonderen Leistungen wurden von der Schule durch Präsente wie Büchergutscheine honoriert.
Das Miniköche-Projekt, bei dem es vor allem darum ging, das Ernährungsverhalten von Kindern nachhaltig positiv zu beeinflussen, ist ein weiterer, ganz dem Abschlussmotto entsprechender, Aspekt, der diese Absolventen so besonders macht. Denn, so Angelika Büscher, war es 2009 ebendieser Jahrgang der Realschule, der als Erster an diesem Projekt teilnahm.
Bewegende Worte für Lehrer und Mitschüler gleichermaßen fand auch Schülersprecherin Marie Duchêne, die noch mal thematisierte, dass sich nach den gemeinsamen sechs Jahren nun die Wege vieler Mitschüler trennen werden. Wie tiefgründig und eng die Beziehung zwischen Schülern und Lehrern über die Jahre verwachsen ist, wurde deutlich, als immer wieder Mitarbeiter der Schule auf Initiative der Absolventen auf die Bühne gerufen und mit Geschenken und Umarmungen für die schöne gemeinsame Zeit bedacht wurden.
Vor der jeweiligen Zeugnisvergabe an die drei Abschlussklassen trat der entsprechende Klassenlehrer an das Rednerpult, um das Auditorium mit der einen oder anderen Anekdote über die intensive gemeinsame Zeit zu erheitern. Von Klassenfahrten über gemeinsame Projekte bis hin zur Entwicklung der Kinder zu jungen Erwachsenen war hier alles dabei. „Ihr wart auf alle Fälle ein aktiver und munterer Jahrgang — in allen Belangen. Wir Lehrer sind sehr stolz auf euch und eure Entwicklung“, sagte Lehrerin Friederike Bachmann. So bewiesen die Schülerinnen und Schüler beispielsweise soziales Gespür, als sie zur Weihnachtszeit Geschenke für ein Hilfsprojekt in Rumänien zusammenstellten oder Spendengelder für die Deutsche Kriegsgräberfürsorge sammelten.
Neben vielen schönen Erlebnissen und der Begeisterung darüber, der Klassenlehrer einer musikalischen „Bläserklasse“ gewesen zu sein, machte Lehrer Martin Erdmann seiner Klasse 10b ein besonders herzliches Kompliment. „Nach all den Jahren, in denen wir uns ja auch ein bisschen kennenlernen durften, kann ich ohne Zweifel sagen, dass ich sehr gerne ein Schüler in eurer Klasse gewesen wäre.“
Zum Abschluss hatten die Absolventen dann noch ein besonderes Abschiedsgeschenk für ihre nun ehemalige Lehranstalt parat. Nachdem vor einigen Wochen bereits ein Apfelbaum neben der Schule gepflanzt worden war, der symbolisch für die Verwurzelung der Schüler mit diesem Ort steht, wurde Angelika Büscher nun eine Schieferplatte mit den eingravierten Daten des aktuellen Abschlussjahrgangs überreicht, für die die Schulleiterin versprach, einen passenden Ort zu finden.