Spezialeinheiten der Polizei nehmen Bankräuber fest

Drei Wochen nach dem Überfall auf die Burscheider Sparkasse sitzt ein 35-jähriger Mann aus Solingen in Untersuchungshaft. In drei Fällen benutzte er eine scharfe Pistole und schoss zweimal auch damit.

Burscheid. Der Überfall auf die Burscheider Kreissparkassenfiliale am 30.Oktober ist geklärt. Wie erst am Freitag bekannt wurde, haben Spezialeinheiten der Düsseldorfer Polizei bereits Dienstag früh einen 35-jährigen Mann in seiner Solinger Wohnung festgenommen. Er hat inzwischen auch zwei weitere Überfälle auf eine Filiale der Stadt-Sparkasse Solingen in Höhscheid gestanden.

Die hohe Gewaltbereitschaft des Solingers zeigt sich auch dadurch, "dass der maskierte Täter bei den Überfällen selbst eine kugelsichere Schutzweste trug", wie Kriminalhauptkommissar Achim Schneider sagt, der Leiter der Ermittlungsgruppe der Polizei Rhein-Berg.

Der Polizei ist der 35-Jährige hinlänglich bekannt: Sein Vorstrafenregister ist lang und lässt kaum eine Straftat vermissen: Mietbetrug, Diebstahl, Einbruch, Unterschlagung, Körperverletzung, Pkw-Aufbruch und so weiter und so fort.

Die Überfälle in Höhscheid beging der Täter, der sich inzwischen in Untersuchungshaft befindet, bereits im Mai und Juli dieses Jahres. Dabei schoss er einmal auch in die Decke des Schalterraums. Mit seinen drei Überfällen erbeutete er insgesamt mehrere zehntausend Euro.

Auf die Spur kam die Polizei dem Kriminellen deutscher Staatsangehörigkeit unter anderem dadurch, dass er im August in Bergisch Gladbach einen Mercedes unterschlug. Mit sehr gut gefälschten Dokumenten hatte er sich den Wagen zur Probefahrt ausgeliehen und war danach verschwunden.

Den Mercedes nutzte er in Burscheid dann auch zu seiner halsbrecherischen Flucht vom Geilenbacher Weg über Geilenbacher, Pfarr- und Bismarckstraße in Richtung Im Hagen und Jahnstraße.

Nachdem sich das abgelesne Neusser Kennzeichen als Doublette herausgestellt hatte, wurde im Kommissariat für Raubdelikte in Bergisch Gladbach eine eigene Ermittlungskommission eingerichtet. Dort verdichteten sich in mühseliger Puzzlearbeit offenbar die Hinweise auf den Solinger.

Seine Festnahme wurde dann im Zusammenspiel mit der Wuppertaler und Düsseldorfer Polizei vorbereitet. "Ich bin froh, dass wir den Täter festnehmen konnten, ohne dass es Verletzte gab", erklärte Einsatzleiter Koch, zugleich Leiter der Direktion Kriminalität bei der Kreispolizeibehörde. Beim Zugriff in dieser Woche wurden auch die Tatwaffe und der Mercedes sichergestellt.

Ob der Solinger noch für weitere Straftaten in Frage kommt, wird derzeit geprüft. Nach jetzigem Ermittlungsstand soll es sich um einen Einzeltäter handeln. Ihn erwartet eine Freiheitsstrafe nicht unter fünf Jahren.