<strong>Burscheid. Einmal im Monat ist es bei den "kleinen Wichteln" mucksmäuschenstill. Denn dann kommt in die Hilgener Spielgruppe jemand Besonderes und liest den Kleinen etwas vor. Mittwoch war die Heimathistorikerin und Autorin Marie-Luise Mettlach zu Gast. In einem gemütlichen Sessel nahm sie Platz und erzählte. Etwa von dem Schaf, das eigentlich auf dem Mond lebt und zu Besuch auf der Erde ist, hier aber unheimlichen Hunger hat, weil es kein Wolkenpulver gibt. Und von dem Fisch, der anstatt "Blubb" immer nur "Blabb" sagt. Mit Händen und Füßen erzählte die Märchentante die wilden Fantasiegeschichten und hielt ihre jungen Zuhörer fest im Bann. Ein paar Notizen hatte sie auf dem Schoß liegen, aber die würdigte sie kaum eines Blickes. Denn Marie-Luise Mettlach kennt alle ihre Geschichten auswendig. Schließlich hat sie sie selbst erfunden. "Die habe ich früher meinen Enkeln erzählt", erklärt die 72-Jährige, "und irgendwann habe ich sie dann einmal aufgeschrieben."

Die außergewöhnlichen Ideen hat sie von den Enkeln selbst. "Die haben gesagt, ich soll was über ein laufendes Auto erzählen oder von einer goldenen Gabel und dann habe ich mir spontan etwas ausgedacht." So sind in den vergangenen Jahren rund 40 Geschichten für Kinder im Vorschulalter entstanden.

Damit begeistert sie inzwischen nicht nur Kinder, sondern auch die Eltern, die immer wieder nachfragen, ob man die Geschichten nicht kaufen könne. Deshalb hat sich die Autorin jetzt mit einem talentierten jungen Zeichner zusammengetan, der ihre Geschichten illustriert. Im nächsten Jahr dann soll ein Märchenbuch erscheinen.