Sportfirma Hudora sagt Umzug nach Straßerhof ab

Der Investor hält dennoch an der Erschließung des Gewerbegebiets fest.

Burscheid. Die Remscheider Sportartikelfirma Hudora hat ihre Umzugspläne nach Burscheid aufgegeben. Das hat Geschäftsführerin Evelyn Dornseif bestätigt. Wegen Hudora war das Gewerbegebiet Straßerhof überhaupt schon zum jetzigen Zeitpunkt planerisch auf den Weg gebracht worden. Der Bauträger, die Remscheider Firma Dohrmann, will die Erschließung des Gewerbegebiets aber nach Angaben von Bürgermeister Hans Dieter Kahrl weiter uneingeschränkt vorantreiben.

Das Baurecht in Burscheid habe, so Dornseif, nach den ursprünglichen Plänen bereits im August 2008 vorliegen sollen. Tatsächlich hat der Rat aber erst am Dienstag die Offenlage des Bebauungsplans beschlossen. Mittlerweile hat Hudora durch die bisherigen Behelfsmöglichkeiten offenbar erkannt, dass es auch so geht.

Neue Software-Lösungen haben die Warenwirtschaft mit verteilten Lägern verbessert.Für die Zukunft wird zur weiteren Verbesserung der Lagerhaltung an Kooperationen mit Speditionen aus der Region gedacht. Gleichzeitig kann Hudora die Investition für eine neue Firmenzentrale sparen. "Damit werden wir viel flexibler", sagt Evelyn Dornseif.

Das ist natürlich in Zeiten der Wirtschaftskrise hilfreich, auch wenn die Endabnehmer bisher weiter fleißig Roller, Bälle oder Rollerskater von Hudora ordern. 2008 hat Hudora mit seinen 60 Mitarbeitern 60Millionen Euro umgesetzt. Dieses Jahr soll der Umsatz weiter wachsen.

Bürgermeister Kahrl bedauerte die Absage aus Remscheid. "Aber für uns ist entscheidend, dass wir eine attraktive Gewerbefläche erhalten." Die Firma Dohrmann habe zugesichert, dass sich an ihren Absichten durch den Absprung von Hudora nichts ändere. "Wir werden uns in Kürze mit Vertretern von Dohrmann zusammensetzen und nach gemeinsamen Möglichkeiten der Vermarktung des Gewerbegebietes suchen", kündigte Kahrl an.

Er selbst sei erst am Dienstag von der Hudora-Geschäftsführerin informiert worden, habe diese Information aber noch nicht im Rat weitergegeben, weil er zunächst mit dem Investor habe sprechen wollen. Andeutungen eines Sinneswandels der Remscheider Sportfirma habe es allerdings schon bei einem Gespräch mit Dornseif vor einigen Wochen gegeben, räumte Kahrl ein.

Die Stadt will nun auch auf zwei weitere Firmen zugehen, die bereits Interesse an einer Umsiedlung nach Straßerhof bekundet hatten. Darunter soll sich auch eine Burscheider Firma befinden, die nach einem neuen Standort sucht. Der Satzungsbeschluss zum Bebauungsplan Straßerhof soll möglichst im Rat am 30.Juni getroffen werden.