Sportwagenfans trotzen dem Regen im Bergischen Land
Auf Schloss Bensberg startet die a auf den Rallyekurs. Zahlreiche Promis sind an Bord der Flitzer.
Burscheid/Bergisches Land. Schon früh sind die Teilnehmer der „Schloss Bensberg Supersports Classics“ im Bergisch Gladbacher Luxushotel auf den Beinen. Im Innenhof stehen dutzende edle Sportwagen, weitere warten in der Tiefgarage, um die Begegnung mit dem einsetzenden Dauerregen hinauszuzögern. Andere sind unter Planen versteckt. Für alle geht es um 9 Uhr auf die Rallye quer durchs Bergische Land. An der Strecke warten Städte wie Wermelskirchen, Lindlar und Burscheid.
Zu den ersten, die sich in der Hotellobby einfinden, gehört Opern- und Musicalstar Anna Maria Kaufmann. Sie wird mit einem 610 PS starken Audi R8 V10 an den Start gehen und diesen auch selbst fahren. „Ich habe gehört, welche Aufgaben der Beifahrer bei der Navigation hat, da war mir das Lenkrad lieber“, verrät Kaufmann. Ihr erster Wagen war ein VW Polo, direkt danach kam ein Mercedes SL. „Ich fahre sehr viel mit dem Auto und bin eine eher rasante Fahrerin. Wenn es die Begebenheiten erlauben, bin ich auf der Autobahn auch mal mit 250 unterwegs“, sagt die Sängerin vor ihrem Rallyedebüt.
Während sich im Innenhof immer mehr Schaulustige gut geschützt mit Regenjacken und Schirmen einfinden, taucht in der Lobby eine Rennsportlegende auf. „Ich bin heute mit einem Porsche 959 S unterwegs, darauf freue ich mich schon sehr. Dass ist ein tolles Auto“, sagt Hans-Joachim „Strietzel“ Stuck, der Rennen wie die 24 Stunden von Le Mans und die Deutsche Tourenwagen-Meisterschaft gewonnen hat. „Das Bergische Land gefällt mir als Tiroler sehr gut, hier gibt es tolle Strecken“, erklärt der frühere Formel 1-Pilot. Sein erster Wagen war ein BMW 700 mit 40 PS. „Ich habe bereits mit 16 den Führerschein gemacht“, erklärt Stuck, der immer noch für Audi Wagen testet.
Auf dem Innenhof findet sich bei den Sportwagenfans auch so manche Kuriosität wie einen Polizei-Porsche mit angebautem Blaulicht und einem Lautsprecher auf dem Heck. Zu den prominenten Fahrern bei der Stuttgarter Edelmarke gehört unter anderem Porsche-Fan und „Tatort“-Kommissar Richy Müller, der mit einem Porsche 911 GT3 an den Start geht. Als Beifahrer unterwegs sind der US-Schauspieler Vincent de Paul und seine Kollegin Claudia Eisinger.
Sie sitzt mit Thomas H. Althoff, dem Chef der Althoff Hotel-Gruppe, zu der auch das Fünf-Sterne-Hotel in Schloss Bensberg gehört, in einem Bentley Brooklands, von dem es weltweit nur 500 Stück gibt. „Auto fahren, bedeutet für mich Freiheit. Es ist faszinierend, wie viele Facetten so ein Gefährt mit vier Reifen und vier Ecken bietet. Den Bentley nutze ich nur zu besonderen Anlässen, in der Stadt bin ich am liebsten mit dem Golf unterwegs, das ist praktischer“, sagt der Mann, der das große Oldtimer-Treffen in Bensberg ins Leben gerufen hat. Schon sein erster Wagen war etwas Besonderes: „Das war ein Eigenbau auf der Basis eines VW-Käfer-Chassis und -Motors mit einer kompletten Kunststoffkarosserie“, erinnert sich Althoff.
Erstmals gingen bei dem Supersports Classics nur Sportwagen an den Start. Dazu gehörten brandneue Modelle wie der BMW M4 CS, der Ferrari 488 und der neue Ford GT. Dazu kommen Youngtimer (Alter bis 20 Jahre) sowie Oldtimer. Zu den Fans solcher Schätzchen zählt der Vorstandsvorsitzende der Kölner Messe, Gerald Böse. „Ich bin gerne mit dem Auto unterwegs, die Mobilität ist mir wichtig. Außerdem kann man da auch sehr gut abschalten. Mein erster Wagen war 1983 ein Golf. Ich besitze heute als Oldtimer einen 30 Jahre alten Mercedes SL V107“, sagt Böse, bevor er sich an der Start begibt.
Gespannt warten derweil im Hotel die Schauspielerinnen Anja und Gerrit Klink auf die anstehende Rallye. „An mein erstes Auto kann ich mich noch gut erinnern. Das war ein himmelblauer Trabant Kombi. Mir ist beim Autofahren vor allem die Sicherheit, aber auch das bequeme Fahren wichtig. Außerdem schätze ich technische Errungenschaften wie das Navi oder den Tempomat sehr. Privat bin ich mit einem BMW X1 unterwegs. Heute bin ich aber an Bord einen BMW I8, das ist ein Konzeptfahrzeug mit einem Plug-in-Hybrid-System“, verrät Gerrit Kling. Ihre Schwester Anja ging mit einem Jaguar auf die Strecke.