Burscheid St. Laurentius-Kirche: Orgel klingt wieder wie am ersten Tag

Das Instrument in der St. Laurentius-Kirche ist nach 25 Jahren generalüberholt worden. Spezialisten, die auch für den Bau der Orgel in der Elbphilharmonie tätig waren, legten Hand an.

Foto: Doro Siewert

Burscheid. Nun werden die Lieder der Gottesdienstbesucher in der St. Laurentius-Kirche wieder von kraftvoll klaren Orgeltönen begleitet. Nach 25Jahren treuen Dienstes hatte die wertvolle Weimbs-Orgel mit ihren 26 Registern und insgesamt 1735 Pfeifen eine gründliche Restaurierung ehrlich verdient.

Staub, Roststellen, verirrte Insektenteile beeinträchtigten die Klangqualität des edlen Instruments auf schleichende Weise. Bei kleinen Pfeifen reicht bereits ein einzelnes Fliegenbein, um den Ton zu verändern.

Drei Wochen lang waren vier Mechaniker-Spezialisten damit beschäftigt, kleine und große Schadstellen auszumerzen. Damit nicht genug: Kirchenmusiker Norbert Peil freut sich auch über die neu installierte elektrische Steuerung, mit der die Register auf fast 80 verschiedene Weisen vorprogrammiert werden können.

Zum Glück fand man das Orgelbau-Unternehmen Klais in Köln-Bonn, das in der Lage war, die Orgel registerweise zu behandeln ohne einen aufwändigen Gesamtausbau. Referenz für diese Experten ist unter anderen der Bau der Orgel für die Elb-Philharmonie, Hamburg. Die Entscheidung für dieses Unternehmen war also auch für Burscheid eine gute Lösung. Auch die Gesamtkosten hielten sich mit 37 000 Euro im erträglichen Rahmen. Sogar die noch ältere transportable Orgel im Altarraum ist nun wieder sozusagen gesund und mit der großen Schwester kompatibel.

Geprüft und für in Ordnung befunden wurden die Arbeiten durch zwei Diplom-Ingenieure für Elektronik und Orgelbau. Nach dieser aufwändigen Behandlung werden sich die Phasen der notwendigen Intonisationen (Nachstimmen der Pfeifen per Hand) wohl auch etwas einfacher gestalten. Nicht unwichtig waren auch die Umbauten der aktuellen Brandschutzanlagen.

Auf die neue Klangqualität freuen sich auch der Dom-Organist Sebastian Küchler-Blessing (Essen). Er wird am Ostermontag (18 Uhr,) die Auferstehungsgesänge in den hohen Raum schicken, und Dom-Organist Rolf Müller (Altenberg) wird am 12. Mai alle neuen Regeltechniken ausnutzen. Bereits im Vesper-Gottesdienst am 1. April ergänzte die Orgel das „Stabat Mater“ von G.B. Pergolesi, gestaltet von Artem Kononov (1. Violine), Arsenis Selalmazidis ( 2.Violine) und Tigran Sudzhiyants (Bratsche), undAlexander Dimitrov (Cello) Die melancholischen Texte wurden gesungen von Esther Remberg-Schimpf (Sopran) und Frauke Kniffler (Alt).

Norbert Peil wird die neue Fülle an Orgeltönen noch zwei Jahre genießen bis zu seiner Pensionierung.