Wirtschaft Staus: Betriebe verlieren Millionen

Die Verkehrslage besonders auf der A 1 beschert Firmen immer höhere Kosten durch Ausfälle der Produktivität.

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Rhein.-Berg. Kreis/Leverkusen. Die Verkehrsbelastung auf den Straßen rund um Burscheid — insbesondere die tägliche Stausituation auf der A 1 vor dem Leverkusener Kreuz und das nicht enden wollende Szenario — setzt der Wirtschaft ordentlich zu.

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Doch was bislang eher nur von entsprechenden Vertretern in den Raum gestellt wurde, kann jetzt auch mit deutlichen Zahlen unterfüttert werden. Die Handwerker in der Region, vertreten von ihrer Kammer in Köln, haben sogar eine Hochrechnung aufgestellt. Demnach verlieren die Betriebe jährlich 240 Millionen Euro in der Region, weil ihre Firmenfahrzeuge im Stau stehen. Bei einer Umfrage der Handwerker sei herausgekommen, dass jeder dritte Betriebsinhaber darüber klagt, dass seine Firmenfahrzeuge auf dem Weg zum Kunden gleich mehrmals täglich im Stau stünden. Vor zwei Jahren sei „nur“ jeder vierte Betrieb davon betroffen gewesen.

Der Trend zeige sich besonders bei den in Leverkusen beheimateten Betrieben. Burscheid ist da nicht weit weg. Kunden der hiesigen Firmen säßen häufig in den Großstädten, also müssen sich auch viele lokalen Handwerker mit dem Problem herumschlagen.

Täglich — und ohne Perspektive — wie Bürgermeister Stefan Caplan für die Unternehmer insgesamt in Burscheid spricht. Ganz oben auf der Problemliste in Wirtschaftsgremien oder bei Unternehmensbesuchen sei die katastrophale Verkehrssituation insbesondere auf der A 1. „Das ist momentan das Thema, das die Firmen hier bewegt.“ Alle müssten über das Kreuz, ob direkt zu Kunden, zu anderen Betrieben zum Flughafen oder zur Messe. Noch vor wenigen Jahren war die A 1 das Pfund für Burscheid, um als Wirtschaftsstandort zu punkten — wegen der hervorragenden Anbindung. Jetzt ist genau dies die Schwachstelle.

Allerdings habe Caplan noch von keinem Unternehmen gehört, dass es wegen der Verkehrssituation Burscheid den Rücken kehren wollen. Allerdings warnt der Verwaltungschef: Eine Delle wegen überschaubarer Einschränkungen könnten die Unternehmen verkraften. Aber es fehle die Perspektive, dass sich die Situation bald ändern könnte.