Superwerbung für das Schützenfest
. . . und ebenso für den Burscheider Schützenverein. Kinder der Megafon- Stadtranderholung üben sich einen Nachmittag lang im Bogenschießen.
Burscheid. 18 Kinder, konzentriert bei der Sache. Kein Smartphone ist am Start, kein Whats app-Klingelton. 18 Kinder, die auf ihre Trainer hören und tun, was ihnen geraten wird. So was geht nicht mehr, möchten Sie dagegenhalten? Doch: Wenn die Ferienkinder im Jugendzentrum Megafon an das Bogenschießen herangeführt werden, dann sind alle Ablenkungen ausgeblendet.
Mariann Schopphoff und Andreas Schauerte vom Wermelskirchener Verein Alpha sowie Andreas Tonn vom Burscheider Schützenverein waren am Dienstag in die Montanusstraße gekommen, um die Kinder mit Pfeil und Bogen vertraut zu machen. Sowohl in der Gesamtschule als auch im Burscheider Schützenverein wird Bogenschießen angeboten; der Sport ist also in der Stadt schon gut bekannt. Und gerade deshalb waren Andreas Tonn und Marc Munz vom Jugendzentrum im Gespräch darauf gekommen, einen Tag innerhalb der Stadtranderholiungswoche zu gestalten.
Der Dienstag geriet zu einem spannenden Übungs- und Turniertag, vor allem aber zu einer tollen Werbung für den Burscheider Schützenverein. Andreas Tonn nutzte die Gelegenheit, den Kindern von Schützenhaus- und Schützenhalle (beim Pennymarkt an der Hauptstraße) zu berichten, sie zu den Übungsstunden (montags und donnerstags ab 18.30 Uhr) einzuladen und ihnen etwas über das gemeinschaftsstiftende Brauchtum und den Schießsport zu erzählen.
Er lud die Kinder auch herzlich zum Schützenfest ein, das in diesem Jahr am 1. und am 2. September gefeiert wird. Diesmal ist vorgesehen, das Programm um eine Kinderkirmes zu erweitern und aus dem Schützenfest ein echtes Familienfest zu machen. Tonn: „Es geht mir um wirkliche Werbung für den Vereinsgedanken.“
In der heutigen, schnelllebigen Zeit sei nämlich bei vielen der Gedanke abhanden gekommen, dass es noch längerfristige Bindungen und eine Gemeinschaft gebe, die über die Stunde hinaus Bestand habe. Oder, um es drastischer zu sagen: In einem Verein greift man nicht ins Supermarktregal und kauft sich den schnellen Effekt, das rasche Entertainment, den fixen Kick, sondern man gibt und nimmt gleichermaßen, verbindet sich.
Wahrscheinlich ist das auch einer der Kerngedanken des Bogenschießens. Es hat etwas Beruhigendes, ist mit Konzentration, Anspannung, Loslassen, mit Zielorientierung verbunden. Nicht umsonst wird dieser Sport mit gutem Erfolg sogar in der Therapie förderungsbedürftiger Kinder eingesetzt. Und jetzt versteht man auch, wieso das Smartphone über Stunden in Vergessenheit gerät.
