Wachablösung in ruhigen Zeiten

Neuwahlen: Bodo Jakob (54) steht zum zweiten Mal an der Spitze der SPD. Integration soll ein Schwerpunkt werden.

Burscheid. Seit Samstagmittag hat der SPD-Ortsverein einen neuen Vorsitzenden. Bodo Jakob (54) beerbt Klaus Becker (54), der wegen seiner gestiegenen beruflichen Belastung nach sechs Jahren den Posten freiwillig niederlegte. Bei der außerordentlichen Mitgliederversammlung in der Gaststätte Massiefen erklärte Becker den knapp 30 anwesenden Genossen die Beweggründe und dankte ihnen für die vertrauensvolle Zusammenarbeit. Aus familiären Gründen aus dem Vorstand ausgeschieden ist die 2. stellvertretende Vorsitzende Kirsten Kühn.

"Der Zeitpunkt ist jetzt günstig", erklärte Becker. "Wichtige Maßnahmen sind eingeleitet, es steht keine Wahl an und der Ortsverein ist in ruhigem Fahrwasser." Dafür habe auch die konzeptionelle Ausrichtung auf die Jugend gesorgt, die schrittweise in die Verantwortung geführt worden ist. Becker bat die Parteimitglieder, den eingeschlagenen Weg weiterzugehen. "Die Jugend ist unser Fundament."

Als Dank gab es einen Blumenstrauß und von Kassierer Michael Hahn Worte der Anerkennung. Becker sei als Vorsitzender "durch und durch Mensch mit ausgesprochenen Führungsqualitäten und Fachwissen" gewesen. "Manchmal ist aber dein Temperament mit dir durchgegangen", erinnerte Hahn an so manche hitzige Diskussion innerhalb der Partei.

Beckers Nachfolger weiß nur zu gut, was ihn erwartet. Von 1993 bis 1999 hatte Bodo Jakob bereits an der Spitze des Ortsvereins gestanden, nun also folgt seine zweite Amtszeit. Jakob ließ durchblicken, dass er gerne einen Kandidaten aus der jungen Garde als neuen Ortsvereinsvorsitzenden gesehen hätte, "um den Generationenwechsel auch nach außen hin sichtbar zu machen". Da sich aber noch niemand aus der Zielgruppe dazu bereiterklärte, sprang der frühere Bürgermeister-Kandidat ein, damit "der Prozess der stetigen Erneuerung fortgesetzt wird".

Jakob warb für ein Miteinander von Jung und Alt und stellte drei zu behandelnde Themen vor, die er sich als Vorsitzender insbesondere auf die Fahnen geschrieben hat. Neben der Verkürzung der Laufzeiten der Atomkraftwerke will er sich besonders für die Integrationsarbeit in Burscheid einsetzen und hatte dafür symbolisch den Engel der Kulturen als Münze mitgebracht. Auch um die Belange der Hartz IV-Empfänger will er sich bemühen und für eine bessere Lebensqualität sorgen.