Zeit für die Sanierung der Brücke drängt

Abellio Rail will im Frühjahr 2013 Probefahrten auf Regionalbahn-Strecke aufnehmen.

Bergisches Land. Seit Wochenbeginn fahren zwar wieder Züge über die Müngstener Brücke. Doch die Zeit für eine grundlegende Sanierung des Bauwerks drängt: Im April oder Mai 2013 will der künftige Betreiber der Regionalbahnlinie 47, Abellio Rail, seine Probefahrten mit den neuen Zügen des Typs „Lint 41“ aufnehmen. Die Züge haben eine höhere Achslast, als nach der jetzigen vorläufigen Betriebserlaubnis zugelassen.

Bei den Probefahrten will Abellio unter anderem testen, wie die neuen Schienenfahrzeuge auf der Strecke beschleunigen und bremsen und ob die Fahrgäste an den Bahnsteigen problemlos ein- und aussteigen können.

Ronald Lünser, Geschäftsführer von „Abellio Rail NRW“, zeigt sich optimistisch. „Ich gehe davon aus, dass wir dann fahren können“, sagte er gegenüber dem BV. Lünser nimmt an, dass die DB, die Eigentümerin der Brücke ist, bis zum Frühjahr 2013 mit der Sanierung der beschädigten Brückenlager begonnen und damit auch die Tragfähigkeit des 113 Jahre alten Bauwerks erhöht haben wird. Unter anderem um dieses Thema ging es am Dienstag bei einem Gespräch zwischen Abellio und DB gehen.

Einen detaillierten Plan für die grundlegende Sanierung der Müngstener Brücke will die Bahn Ende 2011 präsentieren. Das Unternehmen hat dafür nach eigenen Angaben 30 Millionen Euro für 2012 bis 2015 eingeplant. Aufwendigere Arbeiten sind nach Ankündigungen der DB für 2012 und 2013 vorgesehen.

Eine weitere Voraussetzung für die Probefahrten Abellios ist nach Lünsers Angaben, dass der neue Stützpunkt in Remscheid-Lennep rechtzeitig fertig wird. Dort sollen die Abellio-Züge unter anderem betankt und mit Wasser befüllt werden. Geschäftsführer Lünser hofft auf eine Genehmigung für die Baupläne bis Ende 2011. Dann sollen die Bauarbeiten direkt beginnen. Neun bis zwölf Monate später soll der Stützpunkt fertig sein.

Erste Abellio-Probefahrten mit „Lint“-Fahrzeugen einer älteren Version gab es laut Lünser bereits im Herbst 2010. Dabei sei unter anderem der Betrieb auf Herbstlaub erfolgreich getestet worden. Die kritischen Stellen seien bekannt, versicherte Lünser.