Zukunftstechnologien made in Burscheid auf der IAA

Federal-Mogul und Johnson Controls präsentieren ihre Neuheiten auf der IAA in Frankfurt.

Frankfurt/Burscheid. Sie sind klein und unscheinbar, aber ohne sie geht bei modernen Motorfahrzeugen nichts — Kolbenringe und Zündkerzen. Auch ohne moderne Autositze hätten schicke Wagen nicht die Wirkung, die sie auf ihre Besitzer haben. Auf der Automobilmesse in Frankfurt präsentieren die Burscheider Zulieferunternehmen Federal-Mogul und Johnson Controls seit Dienstag ihre Innovationen dem internationalen Fachpublikum.

Dazu zählt bei Federal Mogul beispielsweise die neue Duro-Glide-Beschichtung für Kolbenringe, mit denen man sich den Technologievorsprung für die Zukunft sichern möchte. „Die Kohlenstoffbeschichtung wurde in Burscheid entwickelt, sie ist besonders hart, verschließfest und kann in einer hohen Dicke auf unterschiedliche Materialien aufgetragen werden“, sagt Johannes Esser, der bei Federal-Mogul für die globale Anwendung der Kolbenringe zuständig ist.

Derart beschichtete Ringe kommen in Otto- und Dieselmotoren bei Lkws und Autos zum Einsatz. Sie verfügen über eine besonders lange Lebensdauer, gute Reibungswerte und leisten so ihren Beitrag, wenn es darum geht, den Kraftstoffverbrauch und den CO2-Ausstoß zu reduzieren.

„Die bisherigen Tests haben hervorragende Ergebnisse erbracht, sie werden 2014/15 in Serie gehen. Bereits jetzt haben wir in Burscheid eine hochmoderne Anlage für die Produktion dieser Beschichtungen“, sagt Esser.

Nachhaltigkeit und die Leichtbauweise sind bei den in Burscheid entwickelten Autositzen von Johnson Controls das zentrale Thema auf der IAA. Gezeigt werden in Halle 5.1 sowohl komplette Sitze als auch deren Komponenten. „Erstmals können wir dank der Integration neuer Unternehmensteile die komplette Bandbreite von der Faser bis zum fertigen Sitz präsentieren und so flexibel auf die Anforderungen der Hersteller eingehen“, sagt Pressesprecher Oliver Herkert auch mit Blick auf das zum Konzern gehörende Unternehmen Recaro.

Insbesondere die Leichtbauweise spielt auf der Messe eine große Rolle: „Das senkt den Spritverbrauch und ist gerade für Elektrofahrzeuge wichtig“, sagt Experte Andreas Maashoff. Erreicht wird dies, indem man Metallbauteile durch Kunststofflösungen ersetzt. Insgesamt konnte so das Gewicht des Sitzskeletts seit 2001 von 15 auf 9,5 Kilo reduziert werden. Bals sollen die Sitze nur noch halb so viel wiegen wie früher. „Wichtig ist dabei immer, dass die Sicherheit und der Komfort nicht verringert werden“, betont Herkert.

Bei den Autositzen selbst kommt immer mehr Technologie zum Einsatz. So können sich die Gleitschienen bestimmte Positionen merken sowie Sitzbezüge und Schaumstofffüllungen je nach Bedarf kühlen oder wärmen. Dazu kommen Nackenstützen, die der Kopfform angepasst werden, und Armlehnen mit Fächern, in denen Handy drahtlos geladen werden können.