Gegen Ingolstadt, Frankfurt und Augsburg Der DEG steht ein straffes Weihnachtsprogramm bevor
Düsseldorf · Mit drei Spielen innerhalb von sechs Tagen wartet auf die DEG in der Liga eine intensive wie auch wichtige Phase. Punktet sie in diesen Spielen konstant, könnten die Play-off-Plätze wieder in greifbare Nähe rücken.
Drei Haselnüsse für Aschenbrödel, Kevin allein zu Haus oder Stirb langsam – so oder ähnlich lautet für viele Deutsche das TV-Programm über Weihnachten. Bei der Düsseldorfer EG schaut das in diesen Tagen ein wenig anders aus, schließlich ist die Weihnachtszeit in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) traditionell hektisch. Allein zwischen Donnerstag und Dienstag stehen für die DEG gleich drei Partien im Spielplan. Statt also die Feiertage gemütlich vor dem Fernseher zu verbringen, geht es nacheinander gegen Ingolstadt, Frankfurt (23. Dezember) und Augsburg (26. Dezember). Und darum, die letzte Chance zu ergreifen, noch einmal vor dem Jahreswechsel die Play-off-Plätze anzugreifen.
Ein straffes Programm mit wenig Zeit, sich zu regenerieren. Doch Verteidiger Torsten Ankert sieht eher die Vorteile: „Alle spielen lieber als zu trainieren, deswegen ist es schon gut so, wie es ist.“ Was der 35-Jährige dabei nicht sagt, aber sicherlich im Hinterkopf hat: Es ist gleichzeitig die Möglichkeit, die Eindrücke vom letzten Ligaspiel gegen Iserlohn (1:0) schnellstmöglich zu korrigieren. Viel zu oft mussten die Düsseldorfer da der Scheibe in der eigenen Zone hinterherlaufen, wie Stürmer Alexander Blank zurecht anmerkte. „Und wir haben viel zu viele Fehler im Aufbauspiel gemacht“, so der 21-Jährige weiter.
ERC Ingolstadt spielt eine durchwachsene Saison
Dass die DEG-Defensive in dieser Saison fehleranfällig ist, ist nichts Neues, doch am Sonntag war das schon ein bisschen zu viel des Guten. Gegen den punktemäßig schwächsten Angriff der Liga (124 Scorerpunkte in 28 Spielen) ging dieses Unterfangen gerade noch gut aus. Am Donnerstag (19.30 Uhr, Magentasport) warten mit Nationalspieler Wojciech Stachowiak sowie Wayne Simpson, Daniel Pietta, Travis St. Denis oder Andrew Rowe aber ganz andere Kaliber im Rather Dome auf Ankert und Co. Das gute aus Düsseldorfer Sicht: Der ERC spielt gemessen an seiner vergangenen Saison mit der Vizemeisterschaft ebenfalls eine durchwachsene Hauptrunde. Häufig wechselten sich Niederlage und Erfolge ab, mehr als zwei Siege am Stück gab es bislang nie. Gleiches gilt übrigens für die DEG. Nicht die einzige Gemeinsamkeit, denn auch die Oberbayern präsentierten sich am Sonntag gegen Wolfsburg fehlerhaft, doch während Henrik Haukeland sein Tor sauber halten konnte, schlug es hinter ERC-Goalie Michael Garteig gleich vier Mal ein. Und weil es vorne nur einmal klingelte, stand am Ende ein 1:4 auf der Anzeigetafel. Das war es aber auch schon mit den Gemeinsamkeiten, schließlich steht Ingolstadt mit 43 Punkten und Rang acht dort, wo auch die DEG nur allzu gerne stehen würde: auf einem Play-off-Platz. Dieser ist aktuell sieben Zähler entfernt. Soll noch einmal ein Angriff auf diesen gestartet werden, dann muss gegen Ingolstadt der erste Schritt erfolgen. Und da sich am Donnerstag Mannheim und Frankfurt im direkten Duell gegenseitig die Punkt wegnehmen, könnte es tatsächlich noch einmal spannend werden. Zumal es am Samstag dann für die DEG nach Frankfurt geht.
Hört man sich bei den Spielern um, gab es ohnehin nie Zweifel, dass die Endrunde noch erreicht werden kann. „Mein persönliches Ziel ist es auf jeden Fall, Play-offs zu spielen. Das will jeder von uns, dafür brennen wir auch in der Kabine. Da gibt es absolut nichts anderes“, sagte Moritz Wirth am Sonntag bei Magentasport. Und auch Ankert offenbart, dass es bis März nicht bloß um den Nichtabstieg geht.
Dafür müssen allerdings erst einmal die Hausaufgaben erledigt werden – und die wurden in der Vergangenheit zu häufig schludrig abgegeben. Zur Erinnerung: Bereits vor dem 26. Spieltag hatte die DEG einen Sieben-Punkte-Rückstand auf Mannheim und Frankfurt, doch statt diesen mit zwei Siegen gegen ebenjene Klubs auf nur einen Punkt zu reduzieren, setzte es zwei Niederlagen in Folge. Die nächsten Dämpfer.
Wiederholt sich Geschichte, könnte zu Heiligabend wieder das Abstiegsgespenst um den Tannenbaum kreisen. Doch daran wollen sie bei der DEG einstweilen keinen Gedanken verschwenden. „Gegen Ingolstadt müssen wir besser spielen als gegen Iserlohn“, stellt Blank klar und fügt hinzu: „Am besten spielen wir so wie in den ersten beiden Dritteln in Mannheim, damit wir zu Hause die Punkte holen.“ Andernfalls drohen stressige statt besinnliche Weihnachtstage.