Fußball Oberliga-Absteiger weiter ohne Sieg

Ein kurzes Widerwort in Richtung eigener Trainerbank hier, eine abwertende Handbewegung nach einem Ballverlust eines Mannschaftskollegen da – wie es aktuell um die Atmosphäre beim Fußball-Landesligisten MSV Düsseldorf bestellt ist, wurde beim letzten Heimspiel gegen DV Solingen sehr schnell offensichtlich.

Max Nadidai ist aktuell der einzige gelernte Innenverteidiger beim MSV Düsseldorf.

Foto: RP/Ralph-Derek Schröder

Verwundern darf die gereizte Stimmung nicht.

Der in der vergangenen Saison aus der Oberliga abgestiegene Klub aus Eller sucht nach einem Neuaufbau im Sommer auch eine Etage tiefer noch den Boden unter den Füßen. Von den letzten sieben Ligaspielen konnten die Mannen um Kapitän Wiren Bhaskar kein einziges gewinnen. Auch der neue Trainer schaffte es bislang nicht, den Bock umzustoßen. Unter der Regie von Bektas Bilgilisoy setzte es nach dem 0:0 gegen die Turu zu dessen Premiere zuletzt gleich vier Niederlagen In Serie.

Bilgilisoy setzte nach dem 0:6 gegen Solingen auch erstmals öffentlich zur Kritik an seinem Team an. Ein schmaler Grat, wie auch der Übungsleiter weiß. „Wir dürfen nicht so auseinanderfallen, wie es uns am Sonntag passiert ist“, sagt der 47-Jährige. Mannschaftliche Geschlossenheit ist umso mehr gefragt, da personelle Alternativen rar gesät sind. Mit Max Nadidai steht momentan nur ein gelernter Innenverteidiger von Format zur Verfügung. Und ausgerechnet er kommt nur zu den Spielen. Auch vorne sieht es nicht viel besser aus. Dort soll plötzlich Maximilian Alexy die Kohlen aus dem Feuer holen. Der 19-Jährige stieß erst vor wenigen Wochen zum MSV – ohne zuvor schon einmal im Seniorenbereich gespielt zu haben.

Bektas Bilgilisoy bleibt nichts anderes übrig, als diese Mängel zu verwalten. „Ich habe keine Alternative, als Spieler auf für sie ungewohnten Positionen einzusetzen und den jungen Spielern das Vertrauen zu schenken“, sagt der Coach. Immerhin gab es unter der Woche ein Erfolgserlebnis: Im Kreispokal setzte sich die Bilgilisoy-Elf am Mittwoch mit 2:0 gegen den A-Kreisligisten VfL Benrath durch und steht nun im Achtelfinale.

Bei der zu Hause noch ungeschlagenen SG Unterrath dürften die Trauben für den MSV am Sonntag in der Liga aber wieder ungleich höher hängen. Zwar wartet auch die SGU nunmehr seit fünf Spieltagen auf einen Dreier. Doch die nackten Ergebnisse spiegeln nach Ansicht von Trainer Yannick Meurer nicht das Leistungsvermögen wider. „Die Entwicklung der Mannschaft geht klar in die richtige Richtung. Selbst auf das 1:3 gegen den SC Kapellen können wir aufbauen. Beim Spitzenreiter haben die Jungs ein ganz starkes Spiel hingelegt“, so der 37-Jährige.

Allerdings musste auch die SG Unterrath unter der Woche einen Rückschlag hinnehmen. In der zweiten Runde des Kreispokals schieden die Mannen um Kapitän Zissis Alexandris überraschend beim zwei Klassen tiefer angesiedelten A-Kreisligisten SV Hösel aus. Die 0:2-Niederlage in Hösel wurde obendrein teuer bezahlt. Denn der bereits nach einer Viertelstunde mit der Roten Karte des Feldes verwiesene Innenverteidiger Daniel Becker ist nun auch für das MSV-Spiel gesperrt.

Die SGU war nicht der einzige Landesligist, der im Pokal die Segel streichen musste. Auch der SC West schied mit 3:4 nach Verlängerung gegen Sparta Bilk aus. Besser machte es Turu 80 mit einem 5:0-Sieg über den B-Kreisligisten FC Hellas.