Wie lief das Trainingslager in Kinosaki?
NRW Leonie Menzel ist voll motiviert für Olympia
Die Germania-Ruderin hat sich zwei Wochen lang in Japan auf die Spiele vorbereitet.
(Red) Kinosaki ist im westlichen Japan als Stadt der heißen Quellen bekannt. Von den Freuden der japanischen Badekultur haben die Ruderer aus Deutschland und der Schweiz, die sich in dem kleinen Ort zwei Wochen lang für die olympischen Wettbewerbe akklimatisierten, nichts mitbekommen. Auch die Nutzung der Quellen im Team-Hotel war untersagt. Selbst ein Schlendern durch den Ort oder ein Besuch im Café waren wegen der Corona-Einschränkungen nicht möglich.
Ein Winken an die überraschend vielen Zuschauer beim Training oder aus dem Busfenster – mehr Kontakt zur Bevölkerung war nicht möglich.
Die Düsseldorferin Leonie Menzel vom Ruderclub Germania startet mit der Leipzigerin Annekatrin Thiele im Doppel-Zweier. Sie hat das Trainingslager am Freitag mit der letzten Rudereinheit beendet. Sie berichtet von schwierigen Bedingungen durch das Wetter und das Ruderrevier auf dem Maruyama River. Strömung, Wind und Regen waren eine Herausforderung. Alle Trainingseinheiten konnten aber absolviert werden.
Leonie Menzel: Wir sind recht zufrieden. Das Klima und die Zeitverschiebung haben aber zu Beginn ganz schön reingeschlagen, deswegen war die erste Woche recht schwierig. Wir konnten uns aber gut steigern. Die Strecken, die wir gefahren sind, waren ganz gut. Das Relationsrennen hätten wir besser machen können, aber sind erst einmal zufrieden. Im Wettkampf wird es immer besser laufen, das ist einfach nochmal was anderes. Die Bedingungen waren hart. Wir hatten Schiebeströmung und Gegenwind. Da war schon eine ordentliche Welle. Vielleicht eine gute Vorbereitung auf Tokio.
War alles sicher
in Bezug auf Corona?
Leonie Menzel: Hier waren vier Boote vom Schweizer Team, aber man geht sich schon sehr gut aus dem Weg. Es gab getrennte Essensräume, wir wohnen auf getrennten Etagen.
Und die Stimmung?
Wie ist die?
Leonie Menzel: Es sind zum Glück alle fit. Alle sind froh, dass der Großteil der Arbeit getan ist, dass wir jetzt Regenerationszeit haben und dass es endlich losgeht. Der Weg vor Ort vom Olympischen Dorf zu der Ruderstrecke dauert eine halbe Stunde. Es ist nicht so weit wie bei den Spielen davor, da mussten die Ruderer über eine Stunde fahren. Da haben wir also diesmal relativ viel Glück.