Neues Open-Air-Gelände Baumschützer bleiben bei Vorwürfen - wie sich die Stadt Düsseldorf äußert

Düsseldorf · Das Open-Air-Gelände an der Messe ist weiterhin sehr umstritten. Die Stadt verweist auf Ersatzpflanzungen.

Mit diesen Plänen startete vor sieben Jahren die Debatte um den Open-Air-Park.

Foto: FKP Skorpio

(ujr) In Kürze sollen Bäume auf dem Messeparkplatz P1 gefällt werden, damit dort am 8. Juli AC/DC das erste Open-Air-Konzert spielen können. Ende Mai soll der Stadtrat den Plan dafür absegnen. Baumschützer kritisieren die laufende Planfeststellung und werfen der Stadt vor, die Fällung von 56 Bäumen und die Verpflanzung weiterer sieben Bäume auf dem P1 blieben unrechtmäßig. Die Stadt weist das zurück.

Der Streit geht darum, wie viele Bäume auf dem Parkplatz erhalten bleiben sollen beziehungsweise stehen müssen. Hintergrund: Der landschaftspflegerische Begleitplan aus dem Jahr 1988 sah nach Angaben der Stadt 750 neue Bäume auf dem neuen P1 vor. Hinzu kamen zusätzlich 150 Bäume auf angrenzenden Parkplatzflächen. Macht 900 Bäume. „Diese Pflanzung wurde damals durch die zusätzliche Pflanzung von 15 Bäumen übererfüllt“, so ein Sprecher der Stadt.

Seitdem habe sich der Baumbestand, unter anderem durch den Bau von Lkw-Stellplätzen, verändert. Entnommene Bäume seien stets nach geltenden Vorgaben vor Ort oder an anderer Stelle kompensiert worden.

Heute stünden auf der Fläche 868 Bäume. Als Ausgleich für die Fällungen gebe es 120 Ersatzpflanzungen in der Nähe, und zwar auf städtischen Flächen nördlich der A 44 (87 Bäume) und westlich des Flughafens (33 Bäume). Dazu muss man wissen: Bereits 2018 wurden für den geplatzten Ed-Sheeran-Gig 60 Bäume umgepflanzt.

Andrea Vogelgesang von der Baumschutzgruppe wirft der Stadt vor, es gebe weder einen Unterschied zu dem 2018 geplanten Ed-Sheeran-Konzert noch eine Berücksichtigung der schriftlich und mündlich geäußerten Vorschläge nach der ersten Bürgerbeteiligung 2019. Die Baumfällungen blieben unrechtmäßig.

Dabei bezieht sie sich auch auf die Stellungnahme des BUND: „Die Vorgabe dieser selbst als Ausgleichsmaßnahme gepflanzten insgesamt 900 Bäume in den 80er-Jahren (wozu die 56 Bäume gehören) gilt weiterhin und muss jetzt, wenn Teile dieser Fläche anders genutzt werden sollen, bei den Planungen der neuen Event-Nutzung ebenso übernommen werden.“ Und: Die Neupflanzungen seien ökologisch kein angemessener Ersatz.

(ujr csr)