Silvester in Düsseldorf Böllerverbot in der Altstadt wird an Silvester komplett ignoriert
Düsseldorf · Meinung In der Altstadt kam es mehrfach zu gefährlichen Szenen, vor allem am Burgplatz. Die massive Präsenz der Einsatzkräfte der Polizei konnte Schlimmeres verhindern. Wie unser Reporter die Nacht erlebte.
Natürlich wurde trotz des Feuerwerksverbots in der Altstadt an Silvester geböllert – und zwar reichlich. Das war, realistisch gesehen, auch nicht anders zu erwarten gewesen, das Ausmaß an Rücksichtslosigkeit hat dann doch überrascht. Schon weit vor Mitternacht wurde gezündelt, die Raketen wurden auch in Menschenmengen geworfen, der subjektive Eindruck war: Es ist eher alles noch schlimmer geworden.
Gerade am Burgplatz rund um die Freitreppe schien das Geschehen teilweise außer Kontrolle zu geraten, griffen die zweifelsohne zahlreich vertretenen Ordnungskräfte immer wieder ein, erteilten Platzverweise und kassierten, wenn sie schnell genug waren, die teuren Feuerwerkskörper ein, bevor sie gezündet werden konnten. Aber man kann ja nun mal nicht überall sein, wenn sich Tausende Menschen auf wenigen Quadratmetern versammeln.
Und so flogen die Böller teilweise nur knapp über Köpfe hinweg, gab es immer wieder brenzlige Szenen, bei denen Menschen schon fast panisch zur Seite springen mussten. Dennoch: Nach einer ersten Einschätzung verlief in der Nacht alles halbwegs glimpflich, ob sich das bewahrheitet, muss die Bilanz der Polizei an Neujahr zeigen.
Bereits weit vor Mitternacht war die Altstadt rappelvoll, ob Bolker-, Flinger- oder Kurze Straße, es gab kaum ein Durchkommen. Als die Menschen dann in Vorfreude auf den Jahreswechsel aus den Kneipen strömten, wurde es in den Gassen grenzwertig eng.
Der ein oder andere Jugendliche hatte zu dem Zeitpunkt bereits deutlich zu viel „getankt“ – und so wahrscheinlich den Beginn des Jahres 2025 bewusst gar nicht mehr wahrgenommen. Denn es ist ja nicht mehr das Alt, das Heranwachsende reizt, eher Mischgetränke, Schnaps, ganz oft Wodka – obwohl die Konsequenzen absehbar sind.
Die Polizei hatte jedenfalls ihre Ankündigung wahr gemacht und massive Präsenz gezeigt. Schon am Bolker Stern standen vier Einsatzwagen, um den aus der U-Bahn-Station strömenden Massen zu demonstrieren: Hier wird heute aufgepasst. Schlangen bildeten sich dann vor den Party-Locations wie Oberbayern, Kuhstall oder Ballermann 6. Auch die Kioske dürften ebenso wie die Imbisse in dieser Nacht ein gutes Geschäft gemacht haben.
Gefragt waren vor allem Dosenbier und die klassische Pizza auf die Hand – womit schon mal ein gute Grundlage geschaffen wäre, 2025 auch am nächsten Morgen halbwegs bei klarem Verstand begrüßen zu können.