Jahreswechsel Silvester in Krefeld: Polizei zeigt Präsenz, Ärzte mahnen Vorsicht an

Krefeld · Rund um den Zoo gilt erneut ein Feuerwerksverbot. Was es sonst noch zu beachten gibt.

Illegale Böller können schwerwiegende Verletzungen nach sich ziehen – wie hier anhand einer Puppe von der Berliner Feuerwehr demonstriert.

Foto: dpa/Soeren Stache

Mit Freude erwarten die Krefelder den Jahreswechsel. Ab dem Silvesterabend um 18 Uhr darf bis zum Neujahrstag um 6 Uhr Feuerwerk gezündet werden. So schön Raketen und Feuerwerks-Batterien auch sind, so gefährlich können sie sein: Deshalb appellieren Polizei, Feuerwehr und Helios-Klinikum, sorgsam mit Knallern und entsprechenden Verboten umzugehen.

Ein Verbot für das Abbrennen von Feuerwerk gilt etwa für eine Bannmeile von rund 150 Metern rund um den Krefelder Zoo. Nach der Brandkatastrophe in der Neujahrsnacht 2020 war die Verbotszone per Allgemeinverfügung erlassen worden. Die Schutzzone reicht vom Schönhausenpark im Norden bis zum Parkplatz der Grotenburg an der Berliner Straße im Süden und umfasst auch Teile der Glockenspitz. Westlich reicht die Verbotszone bis zur Schönwasserstraße, östlich bis zur Straße Am Sonnenhof.

Darüber hinaus appelliert die Krefelder Feuerwehr, auf vulnerable Gebäude zu achten. Dazu gehören laut einem Sprecher etwa historische Gebäude wie die Burg Linn, aber auch die Kirchen im Stadtgebiet, die teils eine hohe Brandlast haben. Laut Stadtsprecher Timo Bauermeister ist Abbrennen pyrotechnischer Gegenstände in unmittelbarer Nähe von Kirchen gemäß Paragraf 23 Erste Verordnung zum Sprengstoffgesetz ohnehin verboten. Das gleiche gelte für Krankenhäuser, Kinder- und Altenheime sowie „besonders brandempfindliche Gebäude oder Anlagen“. Darunter fallen insbesondere Gebäude wie Reetdach- und Fachwerkhäuser.

Die Hochzeit der Einsätze beginnt meist um kurz vor Mitternacht

Damit insbesondere das Verbot rund um den Zoo eingehalten wird, sind wie in den Vorjahren Streifen von Kommunalem Ordnungsdienst unterwegs. Auch die Polizei kündigt an, im Stadtgebiet verstärkt Präsenz zu zeigen. „Unsere Kollegen werden dann auch schnell und personalstark im gesamten Stadtgebiet auf spontane Ereignisse reagieren können, wie sie sich vergangenes Jahr am Hauptbahnhof ergeben hatten“, sagt Polizei-Pressesprecher Andreas Séché. Dort war es wie auch schon 2022 zu unschönen Szenen gekommen, als Personen Raketen aus ihren Händen abfeuerten und Feuerwerkskörper in den Menschengruppen explodierten. Ordnungsamt und Polizei rückten mit einer erhöhten Anzal an Einsatzkräften aus, sodass sich die Situation schnell beruhigte. Séché: „Wir sind immer über zeitnahe Hinweise aus der Bevölkerung dankbar, etwa zu verdächtigem Verhalten oder Notfällen.“

Handverletzungen zählen zu häufigsten Schäden an Silvester

Einsatzreich waren die Nächte zwischen Silvester und Neujahr stets auch für die Feuerwehr in Krefeld. „In der Leitstelle beginnt die Hochphase meist ab 23.45 Uhr“, teilt ein Sprecher mit. Die beiden Wachen seien wie an normalen Tagen mit rund 40 Personen besetzt, zusätzliche Kräfte stünden auf Abruf bereit, zudem unterstützte die Freiwillige Feuerwehr.

In der Notaufnahme des Helios-Klinikums bereitet man sich unterdessen auf mögliche Einsätze vor. Denn: „In Verbindung mit Feuerwerkskörpern und Alkohol passieren leider immer wieder Unfälle“, berichtet Helios-Pressesprecherin Marina Dorsch. Bereits die unsachgemäße Handhabung freiverkäuflicher Feuerwerkskörper reiche für schwerste Verletzungen aus. Noch größer sei die Gefahr, die von illegalen oder selbst hergestellten Böllern ausgehe. Aufgrund der Erfahrung aus den Vorjahren sei man im Notfallzentrum auf die Versorgung möglicher Verletzungen eingestellt.

Zu den häufigsten Verletzungen durch Feuerwerkskörper zählen laut Dorsch Prellungen, Platz- und Schnittwunden, die durch alkoholbedingte Stürze und Schlägereien entstehen. Aber auch schwere Handverletzungen durch explodierende Feuerwerkskörper, Augenverletzungen durch Pyrotechnik (Fremdkörper im Auge), Knalltrauma und Hörschäden, Verbrennungen und Alkoholvergiftungen hätten in den Vorjahren bereits mehrfach behandelt werden müssen.