Canon Experience Center Krefeld Hinter der Schleuse beginnt die Reise in eine Bilder-Welt
Krefeld · Canon Deutschland hat im Europapark Fichtenhain ein Experience Center eröffnet.
Wer den „Schleuse“ genannten Durchgang zum neuen Canon Experience Center in Krefeld durchschreitet, scheint eine andere Welt zu betreten: Dunkel ist es in dem Raum, in der allmählich eine riesige, geschwungene Videowand erkennbar wird. Darauf zu sehen ist anfangs nur der leuchtend-rote Schriftzug des Unternehmens, der wie von hellen Scheinwerfern angestrahlt wirkt. Doch dann beginnt in beeindruckenden Bildern eine virtuelle Reise durch die Zeit, angefangen von Höhlenzeichnungen über Antike und Mittelalter bis in die Moderne.
Bilder und die Geschichten dahinter bewegen die Welt – und der weltweit agierende japanische Konzern, der seinen Deutschlandsitz in Fichtenhain hat, kennt sich mit Bildern aus. Sei es nun als Hersteller von Fotoapparaten, Videokameras, Virtual-Reality-Videos, Sicherheits- und Medizintechnik, Druckern, Scannern und dazu passenden Software-Lösungen für die digitale Transformation.
Beispiele dazu finden sich hinter der Video-Schleuse in zwölf verschiedenen Zonen auf einer Fläche von knapp 400 Quadratmetern. Rund zwei Jahre haben Projektleiter Marc Trennheuser und sein Team an der Realisierung gearbeitet. Das Ergebnis soll weit über einen einfachen Showroom mit Produkten zum Anfassen hinausgehen. „Wir wollen inspirieren“, sagt Canon-Deutschland-Chef Rainer Führes, ein gebürtiger Krefelder. Er betont: „Wer unser Experience Center verlässt, hat mindestens eine Idee mehr, als er beim Reinkommen hatte. Meistens sind es mehr.“
Auch die Philosophie des
Konzerns wird vermittelt
Schon seit 2016 wurden im Canon Customer Experience Center den Kunden und Partnern Lösungen aus den unterschiedlichsten Unternehmensbereichen präsentiert. Die nun eröffnete Weiterentwicklung dieses Bereichs soll zeigen, „wofür wir stehen“, bringt Rainer Führes es auf den Punkt.
Damit ist aber längst nicht nur die vielfältige Produktpalette gemeint, sondern auch die Unternehmensphilosophie. Zusammenfassend ist sie im japanischen Wort Kyosei zu finden, was Leben und Arbeiten für das Allgemeinwohl bedeutet.
Von dort ist es nicht weit zum Thema Nachhaltigkeit. Bis 2050 will der Konzern weltweit CO2-neutral sein – „früher wäre auch nicht schlecht“, fügt CEO Rainer Führes als persönlichen Kommentar an. Ausdrücklich hebt er die Verleihung des Deutschen Nachhaltigkeitspreises 2025 in der Kategorie Informationstechnologie an das Unternehmen hervor und verteidigt den Preis gleichzeitig gegen Kritik, die unter anderem der „Spiegel“ geäußert hatte.
„Die Jury ist der Ansicht, dass sich Canon eine Führungsrolle im Feld der Nachhaltigkeit erarbeitet hat und im Sinne erfolgreicher Transformation einen ,Leuchtturm‘ des Sektors Kameras, Drucker und Büroelektronik darstellt“, hatte Stefan Schulze-Hausmann, Initiator des DNP, die Preisverleihung begründet. Unter anderem das Angebot von Remanufacturing am Canon-Standort in Gießen wurde dazu als positives Beispiel hervorgehoben. Dort werden ältere Mulifunktionssysteme fürs Büro aufbereitet und fit für weitere Jahre in der Nutzung gemacht. Allein im Jahr 2023 wurden über 2500 Geräte auf diesem Weg wiederaufbereitet. Immer mehr Firmen entscheiden sich nach Auskunft von Rainer Führes ganz bewusst für den Einsatz solcher Geräte.
Weitere Bestandteile des Experience-Centers sind eine Workspace-Zone mit Multifunktionssystemen (Scanner, Drucker und Cloud-Software) und die Virtual-Reality-Video-Zone, in der VR-Videos gemacht werden. Auch ein TV-Studio kommt dort bei Präsentationen und Konferenzen zum Einsatz. Ebenso interessant sind Lösungen im Bereich der Kriminalistik. So machen Spezialkameras des Konzerns Blutflecken und Fingerabdrücke dank ultravioletter und infraroter Lichtspektren sichtbar.
Einziger Nachteil der schönen neuen Canon-Welt: Das Experience Center in Krefeld steht nur Geschäftskunden und Partnern offen. Es kann nach vorheriger Absprache mit dem zuständigen Key Account Manager besichtigt werden.