150 Millionen Euro für 900.000 Quadratmeter Das riesige Vallourec-Gelände in Düsseldorf ist verkauft

Düsseldorf · Der neue Eigentümer CTP kommt aus den Niederlanden. Der Vertrag ist unterschrieben. Warum trotzdem noch Stillschweigen herrscht.

Bei Vallourec in Rath haben vor zweieinhalb Jahren noch 1650 Menschen gearbeitet.

Foto: Julia Brabeck

Aufgrund von harten Verhandlungen auch noch auf den letzten Metern hat sich der Verkauf des Vallourec-Geländes in Rath noch etwas mehr verzögert. Doch nach Informationen der Redaktion ist jetzt der notarielle Kaufvertrag unterschrieben worden. Neuer Eigentümer wird der Entwickler und Verwalter von Gewerbeimmobilien CTP aus den Niederlanden, wie bereits Ende November berichtet wurde. Die Kaufsumme soll bei rund 150 Millionen Euro liegen.

Doch noch herrscht Stillschweigen sowohl beim französischen Konzern als auch auf der Käuferseite. Denn noch steht ein rechtlich wichtiger Schritt aus: CTP und Stadt haben verabredet, eine sogenannte Abwendungsvereinbarung zu unterschreiben. Das bedeutet, dass die Stadt auf ihr dort geltendes Vorkaufsrecht verzichtet, im Gegenzug der neue Eigentümer aber bestimmte Wünsche erfüllt. Ein Letter of Intent war dazu schon unterschrieben worden.

Vereinbart ist zum Beispiel, dass ein 185 000 Quadratmeter großer Grundstücksteil von den insgesamt 900 000 Quadratmetern an die Rheinbahn weiterverkauft wird, damit sie dort einen Betriebshof einrichten kann. Zudem soll Hoberg und Driesch auf dem benachbarten Grundstück erweitern können. Der Großhändler für Stahlrohre wächst um 60 000 auf dann insgesamt 140 000 Quadratmeter.

Der Stadt ist zudem wichtig, dass die neue Nutzung im Sinne der geltenden Industriekernzone ist. So ist im Letter of Intent bereits festgelegt worden: „Logistiknutzungen sind nur im funktionalen Zusammenhang mit Produktion, Handwerk und Forschungseinrichtungen zulässig.“ Das soll damit einhergehen, dass eine hohe Zahl von Arbeitsplätzen entsteht.

Bei Vallourec in Rath hatten noch vor zweieinhalb Jahren insgesamt 1650 Menschen gearbeitet, als die Schließungspläne bekannt gegeben wurden. Mit dem Aus für das Röhrenwerk am Standort gingen mehr als 120 Jahre Industriegeschichte – eng verknüpft auch mit dem Konzernnamen Mannesmann – zu Ende.