Top-Event in Düsseldorf Die Rheinkirmes ist endlich eröffnet

Düsseldorf · Das schlechte Wetter hielt Hunderte Besucher nicht davon ab, schon kurz nach der Eröffnung das große Volksfest zu besuchen.

 OB Stephan Keller (2.v.r.) und Schützenchef Andreas-Paul Stieber (3.v.r.) begrüßten die Gäste und zogen gemeinsam zum Festzelt der Schützen.

OB Stephan Keller (2.v.r.) und Schützenchef Andreas-Paul Stieber (3.v.r.) begrüßten die Gäste und zogen gemeinsam zum Festzelt der Schützen.

Foto: Hans-Juergen Bauer (hjba)

Einige Stunden lang sah es so aus, als würde die Eröffnung der diesjährigen Rheinkirmes ins Wasser fallen. Der Freitagvormittag in Düsseldorf war verregnet, ein Stück blauer Himmel oder gar Sonne waren lange nicht in Sicht. Eigentlich sollte um 13 Uhr die Weltneuheit „Look 360° Panorama“ von Kirmespfarrer Sascha Ellinghaus gesegnet werden. Neben dem Aussichtsturm hatte sich eine riesengroße Pfütze gebildet, die erst einmal abgepumpt wurde. Etwa eine Stunde später war es dann endlich so weit – pünktlich zur Eröffnung der Kirmes um 14 Uhr riss auch der Himmel auf, die Sonne kam hervor.

„Ich weiß, Wasser hatten wir eigentlich schon genug“, scherzte Ellinghaus, nachdem er sich vor dem Fahrgeschäft positioniert hatte. „Ich wollte schon am Mandelwagen nach etwas roter Farbe fragen, um das Weihwasser einzufärben, damit wir es vom Regenwasser unterscheiden können.“

Rote und weiße Luftballons
stiegen in den Himmel

Dann begann Pfarrer Ellinghaus mit der Segenszeremonie des Aussichtsturms. Die schützende Hand Gottes solle immer über „dieser Stätte menschlicher Arbeit“ sein. Der rund 70 Meter hohe Turm lasse den Blick zum Himmel schweifen, so Ellinghaus. „Das gefällt einem Pfarrer natürlich immer gut. Da oben kommt man dem Herrn schon ziemlich nah.“ Mit dem Aspergill versprengte der Schausteller-Seelsorger das Weihwasser auf dem Fahrgeschäft. Zum Abschluss sprach Ellinghaus mit den Anwesenden das traditionelle Gebet der Schausteller, Circus- und Marktkaufleute.

Sobald der Regen aufgehört hatte, füllte sich auch der Rummelplatz immer mehr. Hunderte Besucher freuten sich auf die Eröffnung der größten Kirmes am Rhein. Auch von außerhalb zog die Rheinkirmes einige Besucher an.

Esther und Jürgen waren diese Woche zu Besuch bei Verwandten in Düsseldorf, eigentlich kommen sie aus Hamburg. „Deshalb macht uns das Wetter auch gar nichts aus.“ Gemeinsam mit ihrer Tochter waren sie schon auf der Wildwasserbahn. „Wir sind gespannt, was es hier noch so gibt, sonst kennen wir den Hamburger Dom, aber das hier ist noch mal etwas anderes.“ Beate kam mit ihrem Mann und Kind am Freitagnachmittag aus Köln auf die Kirmes. Für sie war das bewölkte Wetter kein Hindernis, sondern eher ein Vorteil: „Dann ist nicht ganz so viel los. Aber es füllt sich trotzdem schon, das ist gut für die Schausteller.“

Pünktlich um 16.30 Uhr war es dann so weit: Die St. Sebastianus Schützen von 1316 eröffneten offiziell die Rheinkirmes. Nachdem das Band zerschnitten wurde, stiegen rote und weiße Luftballons in den Himmel. Gemeinsam mit vielen Anhängern zog ein Festumzug über den Kirmesplatz bis zum Zelt der Schützen. Für den neuen Schützenchef Andreas-Paul Stieber war der nächste Programmpunkt ein besonderer: Erstmals hielt er die Eröffnungsrede auf der Rheinkirmes. „Das Leben ist wie eine Kirmes: laut, bunt und voller Überraschungen.“ Stieber ernannte Thomas König, der seit 1994 als Kirmesarchitekt die Gestaltung der Rheinkirmes maßgeblich beeinflusst hatte, zum Ehrenvorstand des Vereins. Oberbürgermeister Stephan Keller (CDU) gelang anschließend der Fassanstich auf der Bühne im Schützen-Festzelt. „Zehn Tage lang ist das Linksrheinische jetzt the Place to be.“

Das ließ sich auch die Stadtgesellschaft nicht zweimal sagen: So waren Bürgermeister Josef Hinkel (CDU), Stadtdirektor Burkhard Hintzsche, Polizeipräsidentin Miriam Brauns und der Landtagsabgeordnete Stefan Engstfeld (Grüne) zur Eröffnung ins Festzelt
gekommen.

Insgesamt lockt das Volksfest mit 300 Schaustellern, mehr als 70 kommen mit Fahrgeschäften, davon sind auch einige bereits auf der Rheinkirmes bekannt. Neu dabei sind unter anderem „Airborne“ und das „Chaos-Pendel“. Aber auch bereits bekannte Attraktionen sind auf der Festwiese vertreten: Auf dem „Bayern Tower“ können Adrenalinsüchtige in 73 Meter Höhe an Ketten fliegen, „Hangover – The Tower“ ist mit 85 Metern der höchste transportable Freefall-Turm weltweit. Klassiker wie „Die Wilde Maus XXL“ und die „Alpina Bahn“ sind auch wieder dabei. In diesem Jahr werden wieder Millionen Besucher erwartet.