Offene Gartenpforte Einblicke in fremde Gärten

Düsseldorf · Bei der Aktion „offene Gartenpforte“ laden am Wochenende vier Hobbygärtner Besucher in ihre grünen Stadtoasen ein.

Michael Borowiaks Garten ist voll mit seinen Kunstwerken aus Keramik, die von der Natur inspiriert sind.

Foto: Anne Orthen (orth)

Ein Blick in den Garten ist wie ein Besuch in fremden Wohnzimmern: Man ist neugierig und staunt schlussendlich darüber, wie sich Menschen eingerichtet haben und findet im besten Fall Inspiration für seinen eigenen Garten. Noch an zwei Wochenenden im Juli und Ende September können Privatgärten in Düsseldorf entdeckt werden. Insgesamt elf öffnen ihre Pforten, wobei jeder einzelne Gartenbesitzer selbst bestimmt, an welchem Datum und zu welcher Uhrzeit er mitmacht. An diesem Wochenende öffnen folgende Gärten:

Bilk

Das Künstlerpaar Maren Heyne und Friederich Werthmann hat einen denkmalgeschützten Skulpturengarten hinterlassen, der von einer Stiftung betreut wird.

Foto: Hartmut Witte

Michael Borowiak ist Künstler und lässt seine Keramik-Kunst mit seinem Garten verschmelzen. In seinem frei gestalteten Garten an der Himmelgeister Straße 18 gibt es viel zu entdecken. Seine Kunst ist häufig von der Natur inspiriert und fügt sich deshalb nahtlos in den 600 Quadratmeter großen Garten ein. Ein kleiner Teich inmitten von saftigem Grün bringt Ruhe – und für den Künstler auch Inspiration. Der Hinterhof besticht zudem durch alten Baumbestand, der für ein angenehmes Klima in heißen Sommern mit genügend Schatten sorgt. Für Borowiak ein weiterer großer Pluspunkt des Gartens, den auch alle Mieter nutzen dürfen, um hier zu entspannen. Besucher der offenen Gartenpforte werden am Samstag und Sonntag jeweils von 13 bis 17 Uhr empfangen.

Bei Klaus-Peter Heussler wachsen peruanische Chili-Sorten.

Foto: Bretz, Andreas (abr)

Kaiserswerth

Jeannie und Michael Ringel haben viele Stauden.

Foto: Anne Orthen (orth)/Anne Orthen (ort)

Im Garten des alten Landgerichts in Kaiserswerth wird ebenfalls Kunst mit Natur verbunden. Seit Beginn der 1960er Jahre arbeiteten und lebten dort der inzwischen verstorbene Friederich Werthmann und Maren Heyne. Von dem Künstlerpaar sind zahlreiche Skulpturen geblieben. Bereits seit 2006 sorgt die Werthmann-Heyne-Stiftung dafür, dass der Garten und das barocke Gebäude von 1709 im Sinne der Künstler erhalten bleiben. Bei der Gestaltung des 2500 Quadratmeter großen Areals hatte Gartenarchitekt Roland Weber Werthmann zur Seite gestanden. Der zwischenzeitlich verwilderte Garten wurde vor einiger Zeit rekonstruiert und Kunst wie Gebäude sind restauriert worden. Am Wochenende öffnet der Garten an der Alten Landstraße 223 am Sonntag von 11 bis 17 Uhr.

Wersten

Südamerika ist fern und doch hat Klaus-Peter Heussler ein Stück Peru in seinen Garten geholt. Der autarke Garten hat keinen Strom- und Wasseranschluss, dafür jede Menge spannende teils exotische Pflanzen. Heussler legt Wert darauf, seinen Garten so naturnah wie möglich zu gestalten und vieles wiederzuverwenden. So gibt es Totholzhaufen und Trockenmauern aus Bauschutt, eine Kräuter-Pyramide und viele Obstbäume und Blühstreifen neben Nutzpflanzen wie Mais, Kürbis, peruanische Chili-Sorten, Inka-Gurke, Pepino und vieles mehr. Seit 2020 hat Heussler den 600 Quadratmeter großen, lang gezogenen Garten gepachtet. Eine kleine Hütte bietet Platz zum Verweilen, außerdem wird über die Dachfläche Regenwasser gesammelt. Direkt dahinter beginnt ein kleines Wäldchen, das intakt bleiben muss – so sieht es der Pachtvertrag vor. Es gibt einiges zu entdecken im Peru-Garten Auf’m Rott 1; geöffnet ist am Sonntag von 12 bis 18 Uhr.

Düsseltal

Den Garten von Jeannie und Michael Ringel entdeckt man nicht ganz so schnell. Durch ein großes Tor geht es hindurch und hinter einem fünfgeschossigen Mehrfamilienhaus kommt ein lang gestrecktes Haus zum Vorschein, mit einem dazugehörigen Staudengarten, einer begrünten Hausfassade und einer großzügigen Dachterrasse, die üppig bepflanzt ist. Die doppelwandige Mauer, die die Terrasse umrahmt, ist mit Erde gefüllt und bietet so genug Platz für Pflanzen. Überwiegend sind hier Stauden und unterschiedliche Rosensorten zu sehen, Nutzpflanzen gibt es nur wenige. Am Samstag von 14 bis 18 Uhr, Sonntag von 10 bis 17 Uhr sind Besucher an der Herderstraße 44 willkommen.