(hal) Das Eisenbahn-Bundesamt als zuständige Planfeststellungsbehörde hat am 19. März, nun seinen Planfeststellungsbeschluss im Internet veröffentlicht und festgelegt, dass der Rhein-Ruhr-Express (RRX) im Abschnitt Kalkum bis Angermund oberirdisch realisiert werden soll. Eine Kombination aus aktivem und passivem Schallschutz soll dann die Anlieger vor Lärm schützen. Dazu gehören unter anderem Schallschutzwände mit einer Gesamtlänge von gut 4,2 Kilometern und einer Höhe zwischen zwei und sechs Metern, die sowohl in Außenlage als auch mittig zwischen den Gleisen errichtet werden. Mit deren Gestaltung hat sich nun der Stadtrat in seiner Sitzung am 10. April befasst.
So beauftragt das Gremium (gegen die Stimmen von SPD, Tierschutz und Freie Wähler) die Verwaltung, „eine sichere rechtliche Grundlage für eine städtebaulich integrierte und optisch hochwertige Gestaltung der Lärmschutzwände im Sinne der Landeshauptstadt Düsseldorf zu schaffen“. Dafür sieht der Rat zwei Möglichkeiten. Entweder wird mit der Deutschen Bahn bzw. der DB InfraGO AG eine außergerichtliche Einigung erzielt oder, sollte diese nicht zustande kommen, soll eine Klage gegen den Planfeststellungsbeschluss des Eisenbahn-Bundesamts erhoben werden.
Denn bislang enthält der Planfeststellungsbeschluss hinsichtlich der Gestaltung der Lärmschutzwände lediglich die, aus Sicht der Landeshauptstadt Düsseldorf, eher unverbindliche Zusage, dass sich die DB InfraGO AG „unter Berücksichtigung der bautechnischen/konstruktiven Möglichkeiten sowie des Stadtbildes und der unmittelbar angrenzenden (Wohn-)Nutzungen in der weiteren Planungsphase mit der Landeshauptstadt Düsseldorf auf Grundlage der Ergebnisse des im Frühjahr 2022 gestarteten Gestaltungswettbewerbs für die Schallschutzwände“ abstimmen will.
Die Stadt möchte, dass die Gestaltung der Wände im Rahmen einer Machbarkeitsuntersuchung konkretisiert wird. Dabei sieht die Verwaltung den besten Ansatz darin, an bereits vorliegende bzw. beauftragte Untersuchungen anzuknüpfen. So liegt der Verwaltung etwa eine Studie für den Bereich „Zur Lindung“ vor, in der eine mögliche Lösung zur Begrünung der Lärmschutzwände durch eine vorgesetzte schräge und begrünte Wand betrachtet wird. Auch sollen Lösungen, die beim städtebaulichen Gestaltungswettbewerb für den RRX-Abschnitt zwischen Wehrhahn und Reisholz erarbeitet werden, hinsichtlich einer Übertragbarkeit auf die Örtlichkeit in Angermund geprüft werden.
Einig waren sich die Mitglieder des Stadtrates darin, dass der RRX ein sehr wichtiges Projekt sei. „Wir müssen aber genau schauen, was dann gebaut wird, denn damit werden wir mindestens 80 Jahre leben müssen“, sagt Andreas Auler (CDU).