Die Rheinterrasse hat seit Anfang des Jahres einen neuen Pächter. Die Stadttochter D-Live folgte auf Stockheim und hat jetzt erstmals Näheres über die neue Ausrichtung des fast 100 Jahre alten Baus am Rhein preisgegeben. Auf eine Anfrage von CDU und Grünen berichtete Kämmerin Dorothée Schneider, wie sich die Stadttochter die Zukunft der Rheinterrasse konzeptionell vorstellt.
Ein Kernziel: Der geschichtsträchtige Bau soll viel stärker als heute „erlebbar und zugänglich“ werden – nicht nur bei Veranstaltungen. „Die besondere Lage am Rhein, die Architektur und die historische Bedeutung sollen dabei stärker in den Vordergrund rücken.“ Zudem soll die Rheinterrasse als „ikonisches Kleinod“ vermarktet werden.
Es sind groß formulierte Ziele, die allerdings noch nicht wirklich mit konkreten Ideen hinterlegt sind. So soll die Marke Rheinterrasse emotional aufgeladen sowie zum „most instagrammable“ Ort für Veranstaltungen werden. Sogar von einem „Leuchtturm“ ist diesbezüglich die Rede, der „touristische und lokale Zielgruppen ansprechen soll“. Gedacht ist an einen zentralen Ort für kulturellen Austausch und Feierlichkeiten. Gelingen soll das unter anderem, indem Außen- und Innenbereich stärker zusammengedacht werden. Auch eine stärkere Vernetzung mit dem Unteren Rheinwerft ist geplant.
Klar ist aber auch: Das Brauchtum soll dort weiter seinen wichtigen Veranstaltungsort vorfinden. D-Live kündigt einen Infoabend für das Comitee Düsseldorfer Carneval und die Präsidenten der Karnevalsvereine an. Dort soll unter anderem über neue Konditionen informiert werden und auch technische Neuerungen und Nutzungsregeln. Des Weiteren ist ein regelmäßiger Austausch vorgesehen, etwa mit den Schützen oder anderen Kulturveranstaltern in der Stadt. Auch Tagungen und Kulturveranstaltungen soll es weiterhin geben. Zudem berichtet D-Live, wie es um den Zustand des Gebäudes steht. Derzeit sei die Nutzung nur eingeschränkt möglich. Knapp fünf Millionen Euro sollen allein in diesem Jahr ausgegeben werden, um für eine Instandsetzung von technischen Einrichtungen und der Möblierung zu sorgen. Allerdings sagt D-Live auch: „Nachfolgende Sanierungen zu einem angemessenen Erscheinungsbild werden erforderlich bleiben.“ Geld dafür ist auch schon da: Insgesamt zwölf Millionen Euro für die nächsten Jahre hatte der Stadtrat zuletzt bereits für die Rheinterrasse freigegeben.
Schon vor zwei Jahren hatten die Grünen und auch die CDU bemängelt, dass das Potenzial des Ortes nicht gut genug genutzt werde.