Im Cäcilienstift Ein närrischer Saal voller Prinzen und Prinzessinnen

Düsseldorf · Aus Velbert und Köln kamen Tollitäten zum Empfang der Schloßnarren in den Düsseldorfer Süden. Das waren die Höhepunkte.

Gut gefüllt war der Saal des Cäcilienstifts, als zahlreiche Prinzenpaare aus der Region mit Begleitung der Einladung der Schloßnarren gefolgt waren.

Foto: Anne Orthen

Bunt wurde es am Samstag im Cäcilienstift: Die KG Benrather Schlossnarren e.V. hatte zum Prinzenpaarempfang geladen, zum zweiten Mal im Saal des Cäcilienstiftes. Anlässlich des 200-Jahr-Jubiläums des Düsseldorfer Karnevals war der Eintritt frei.

Höhepunkt waren die vielen Prinzenpaare aus der Region, meist mit viel Gefolge und Bühnenprogramm. Geladen waren unter anderem die Tollitäten aus Langenfeld, Hilden und Velbert, das Dreigestirn der KG Närrische Schmetterlinge, der Sellerieprinz der närrischen Marktfrauen, das große und das Kinderprinzenpaar aus Kaiserswerth, das Inklusionsprinzenpaar der KG Gemeinsam Jeck, die Repräsentanten der KG Reisholzer Quatschköpp, Jan und Griet aus Köln und natürlich der Düsseldorfer Prinz Andreas I. mit seiner Venetia Evelyn.

Mit „Helau, ihr Jecken“ begrüßte Jochen Scharf, Präsident der Benrather Schlossnarren pünktlich um 11.11 Uhr das Publikum. Den Einstieg in das bunte Programm bestritten die Schloßnarren selbst mit dem Einzug zur eigenen Hymne, großem Helau und den Sternchen und Sternen der hauseigenen Tanzgarde. Die Schloßsternchen und -sterne zeigten ihr Können im Gardetanz mit hochgeworfenen Beinen und Hebefiguren.

„Ich glaube, ich habe den Saal noch nie so bunt gesehen“, sagte Schloßgraf Jens im passend zum Benrather Schloß in rosa, grau und weiß geschmückten, gut gefüllten Cäciliensaal. Jens und seine Schloßgräfin Khara sind begeisterte Tänzer. Sie tanzten bei den vielen Darbietungen auf der Bühne so fleißig mit, dass sie vom Corps „Die Musketiere – Hildener Karnevalsgesellschaft von 1968“ prompt als Tänzer angeworben wurden. „Benrath liegt ja im Süden von Düsseldorf“, moderierte Jochen Scharf, „das ist ja fast schon Köln.“ Prompt gab es Gemurmel im Saal beim Erwähnen der rheinischen Nachbarstadt. „Bitte Applaus für Jan und Griet vom Reiter-Korps Jan-von-Werth von 1925 e.V.!“ Der Besuch aus der „Stadt mit K“ bedankte sich sehr für den herzlichen Empfang in Düsseldorf.

Teilweise auf Platt erzählten sie den Ursprung von der historischen Person Jan von Werth, dem Bauern, der es zum Generalfeldmarschall gebracht hatte, und der fiktiven Figur Griet, einer Bäuerin, die erst den Anstoß zu seiner Karriere gab. „Unsere Geschichte ist eine Verknüpfung von Wahrheit und Legende“, meinte Griet. „Tradition entsteht ja nur, wenn etwas den Menschen gefällt. Und alle, die heute hier sind, sind die Tradition! Eure Anwesenheit, eure Begeisterung und euer Applaus!“ Das folgende „Düsseldorf Helau - Kölle Alaaf - Benrather Schloßnarren Helau“ absolvierte das Publikum ohne Proben oder Stolperer.

Dass allen Paaren, ob aus Düsseldorf oder Köln, die Kameradschaft am Herzen liegt, bewiesen sie auch gleich: Jan von Werth und Jens aus Düsseldorf sowie Griet und Khara verließen jeweils Arm in Arm die Bühne. „Ich freue mich so, dass so viele tolle Gäste gekommen, sind“, sagt Schloßgräfin Khara begeistert.

„Das ist natürlich so eine Hassliebe mit Köln, aber wir sind da tolerant“, meint sie augenzwinkernd. Besondere Stimmung machte auch das Langenfelder Prinzenpaar Manuel I. und Holger I. mit großem Gefolge der Pappnasen Langenfeld, der KG Spiess-Ratzen Langenfeld von 1952, des Richrather Karnevalsvereins Schwarz-Weiß 1977 und der KG Prinzengarde Langenfeld. In Schwarz und Gold glitzernd absolvierten die zwei Prinzen mehrere zum Mitmachen animierende Gesangs- und Tanznummern, samt Polka über die ganze Bühne hinweg, Leuchtstäben und Konfettikanone. Obwohl die Karnevalszeit für alle Prinzenpaare zahlreiche Veranstaltungen umfasst, nahmen sich viele besonders gerne Zeit für den Prinzenpaarempfang der Schloßnarren. „Ich habe größten Respekt vor dem Düsseldorfer Prinz und der Venetia“, meint Khara. „Ich selber arbeite im Vertrieb, das ist oft schon eine 60-Stunden-Woche. Die Schloßgräfin ist da noch einmal wie ein zweiter Job oben drauf. Und das Prinzenpaar hat ja noch fünf Mal so viele Termine wie wir. Wahnsinn! Aber es macht einfach so viel Spaß.“

(afr jj)