Bunte Wimpelketten flatterten in Julia Raths Vorgarten im Wind. An dem kleinen Baum in der Mitte des Gartens hatte sie mit Kleiderbügeln Kinderjacken aufgehängt, die dazugehörigen winzigen Schühchen waren ordentlich daneben aufgereiht. Auch Kinderbücher, Spiele und alles, was junge Eltern brauchen können, bot sie am Samstag an. Damit war Julia Rath eine von vielen, die an diesem sonnigen Wochenendtag das Gartentor für einen Garagentrödel öffnete.
Organisiert habe man sich für die Veranstaltung über den Facebook-Account „Paulsmühler Garagentrödel“. Bereits im Jahr 2021 habe sie am Trödel teilgenommen, erzählte Julia Rath, aber nach der Corona-Pause sei er erst jetzt wieder ins Leben gerufen worden. Letztlich meldeten sich 18 Familien an, die meisten auf der Straße „Am Wald“, aber auch Nachbarn unter anderem an der Flender- und Demagstraße.
Besonders freuten sich die Teilnehmenden über das gute Wetter, das zahlreiche Käufer und Käuferinnen aus ihren Heimen lockte. Ein paar Hausnummern neben Julia Rath wurden Geschirr und Geschäftskleidung verkauft, sodass das Angebot insgesamt sehr vielfältig war. Da fand jeder und jede etwas. Selbst die Jüngsten verkauften fleißig mit. Die einen boten selbstgebastelte Kunstwerke an, die anderen saßen hinter den Verkaufstischen und brachten alte Spielzeuge unters Volk.
Viele der Verkäufer und Verkäuferinnen hatten wie Julia Rath Willkommensworte auf den Gehweg vor ihren Häusern geschrieben, ihre Gärten dekoriert und Schilder aufgehängt. „Die einzige Vorgabe war, dass wir auf dem eigenen Grundstück verkaufen, also als Privatverkauf“, erzählte Rath. Aus den Vorgärten heraus die Aufmerksamkeit der Nachbarinnen und Nachbarn zu erwecken, war den Verkäufern und Verkäuferinnen gelungen. Bereits kurz nach Beginn des Trödels tummelten sich bereits viele Interessierte um die verschiedenen Stände in der Paulsmühle. Und selbst wer nichts kaufte, nutzte die Gelegenheit, sich mit seinen Nachbarinnen und Nachbarn zu unterhalten. Für die folgenden Stunden versprachen sich die Verkäufer und Verkäuferinnen noch mehr Kunden und Kundinnen, denn am Nachmittag sollten noch einige Feste in der Nachbarschaft stattfinden.