Digital Bezahlen fürs Parken Handyparken breitet sich in Düsseldorf immer mehr aus
Düsseldorf · Immer häufiger werden die Parkgebühren per App bezahlt. Seit kurzer Zeit ist ein weiterer Anbieter am Start.
In Düsseldorf werden Parkgebühren immer öfter mit dem Handy bezahlt. Kunden können das seit kurzer Zeit auch bei einem zweiten Anbieter, ein dritter steht in den Startlöchern. Auch in Parkhäusern kann das Smartphone bald noch besser als Bezahlinstrument eingesetzt werden, die Schranken öffnen sich dann auch ohne ausgedrucktes Parkticket automatisch.
Handyparken hat sich in den vergangenen Jahren deutlich stärker etabliert in Düsseldorf. Wie die Stadt auf Nachfrage sagt, waren 2018 noch gut acht Prozent der Einnahmen vom Parkgebühren auf Handyparken zurückzuführen. Von da an stiegen die Zahlen nahezu stetig. 2021 waren 20 Prozent erreicht, 2023 dann 24,6 und im ersten Halbjahr 2024 sogar schon mehr als 28 Prozent, wie die Stadt mitteilt. Ein Viertel der Einnahmen entspricht übrigens einer Summe von rund 2,5 Millionen Euro.
Handyparken ist zudem auf dem Vormarsch, da es inzwischen einen zweiten Anbieter neben Paybyphone (seit 2013) gibt. Über den in mehr als 20 Ländern und rund 4000 Städten präsenten Branchenriesen Easypark lassen sich nun auch die Parkgebühren zahlen. „Wir freuen uns, dass die Stadt Düsseldorf sich entschieden hat, den Autofahrerinnen und Autofahrern ein größeres Angebot beim Handyparken anzubieten, aus dem sie wählen können“, sagt Nico Schlegel, Geschäftsführer EasyPark Deutschland.
Allerdings ging Düsseldorf auch eine Art Sonderweg, indem lange Zeit nur ein Anbieter Zugang zum Markt hatte. In Städten wie Hamburg, Köln und Berlin sowie 330 andere Kommunen in Deutschland gibt es eine offene Plattform, auf der bis zu sechs Anbieter am Start sind. Die Stadt teilt auf Nachfrage mit, dass „Plattformlösung“ explizit nicht angestrebt werde, „da die Fachverwaltung direkte Vertragsbeziehungen mit den Anbietern vorzieht, um eventuell unseriöse Anbieter auszuschließen oder sonstige negative Auswirkungen auf Nutzer und Nutzerinnen durch einen direkten Austausch mit den Anbietern zu minimieren.“ Inzwischen seien Gespräche mit einem möglichen dritten Anbieter aufgenommen worden, teilt ein Sprecher der Stadt mit.
Mit 30 000 Transaktionen beim Start ist Easypark zufrieden
Easypark zeigt sich mit dem Start in Düsseldorf „sehr zufrieden“, wie Schlegel sagt. In zwei Monaten habe man bereits 30 000 Transaktionen verbuchen können.
Keinen Rückenwind fürs Handyparken gibt es übrigens von bargeldlosen Parkscheinautomaten. Die Stadt hatte die Anschaffung zwar mal geplant, aber dann das Vorhaben aufgrund von rechtlichen Bedenken wieder verworfen. Von insgesamt rund 650 Parkscheinautomaten ist derzeit knapp die Hälfte mit einer Funktion zum Bezahlen per Karte oder Smartphone ausgestattet.
Das eigentliche Handyparken bei den beiden Anbietern in Düsseldorf funktioniert darüber hinaus per App. In dieser wird das entsprechende Nummernschild und Parkgebiet ausgewählt, die gewünschte Parkzeit angegeben. Bezahlt wird dann über die App. Vorteil: Ohne Rückkehr zum Auto ist eine Verlängerung der Parkzeit möglich. Wer früher zurückkommt, kann die Buchung vorzeitig stoppen und es wird minutengenau abgerechnet.
Gratis ist diese digitale Angebot nicht, die Parkgebühren werden etwas teurer. Paybyphone schlägt 15 Prozent auf die Gebühr drauf. Bei Easypark ist das auch so, allerdings liegt die Gebühr immer mindestens bei 49 Cent.
Die Digitalisierung des Parkens wird übrigens auch noch weiter voranschreiten. So kündigt Easypark jetzt auch eine Kooperation mit Q-Park an. Ab Mitte des Monats kann in 13 Q-Park-Garagen in Düsseldorf das sogenannte Kameraparken mit EasyPark genutzt werden (bislang nur über die Q-Park-App). Wird die Funktion in der App aktiviert, öffnet sich die Schranke nach dem Scan des Kennzeichens. Nach dem Ausfahren wird der Parkvorgang automatisch abgerechnet. Auch hier entfällt also der Gang zum Parkscheinautomaten komplett.