Lange Wartezeiten in Bürgerbüros Lieferschwierigkeiten für Reisepässe halten an

Düsseldorf · Bürger müssen weiterhin wochenlang auf Reisepässe und Personalausweise warten. Die Anträge für die Express-Varianten häufen sich bei der Stadt.

Die Lieferschwierigkeiten der Bundesdruckerei halten an. Auch in Düsseldorf sind die Auswirkungen spürbar.

Foto: dpa/Rolf Vennenbernd

(anbu) Die langen Wartezeiten bei Reisepässen und Personalausweisen halten weiterhin an. Der Grund: Die Bundesdruckerei, die in Deutschland für den Druck von Ausweisdokumenten verantwortlich ist, hat Lieferschwierigkeiten. Das betrifft seit mehreren Wochen auch die Ausstellung von Reise- und Personalausweisdokumenten in der Landeshauptstadt. Die Lieferschwierigkeiten seien weiterhin spürbar. Reisepässe kämen momentan im Durchschnitt nach achteinhalb Wochen bei der Stadt an, bestätigt eine Sprecherin auf Anfrage.

Zum Ferienstart häuften sich die Anrufe von Bürgerinnen und Bürgern bei der Stadt, die kurz vor ihrem Urlaubsbeginn noch auf das Dokument warten mussten. In Notfällen können Reisepässe im Expressverfahren bestellt werden. Dieses Angebot sei besonders stark genutzt worden, bestätigt die Stadt. Im Zeitraum vom 1. Mai bis 31. Juli wurden in Düsseldorf insgesamt 673 Express-Reisepässe beantragt. Im gleichen Zeitraum im Vorjahr waren es elf.

Vorläufige Personalausweise mit einer Gültigkeit von drei Monaten (Gebühr: zehn Euro) können sofort vor Ort im Bürgerbüro ausgestellt werden, gleiches gilt für vorläufige Reisepässe mit einer Gültigkeitsdauer von einem Jahr (Gebühr: 26 Euro). Auch diese beiden Optionen wurden bei der Stadt vermehrt genutzt: In den Monaten Mai bis Juli wurden in Düsseldorf insgesamt knapp 3620 vorläufige Personalausweise ausgestellt. Im Vorjahr waren es 1460 weniger. Außerdem wurden 1500 vorläufige Reisepässe ausgestellt, 2023 waren es 490.

Bislang sei es bei allen Problemen in Zusammenhang mit den Lieferengpässen möglich gewesen, eine Lösung zu finden. „Die Bürgerinnen und Bürger wenden sich oft verzweifelt an uns, weil sie ihren langersehnten Urlaub gefährdet sehen. Durch die Ausstellung von vorläufigen Personalausweisen und Reisepässen direkt vor Ort können die meisten Urlaube gerettet werden“, sagt die Sprecherin. In einzelne Reiseländer werden vorläufige Dokumente ohne elektronischen Chip nicht akzeptiert, so beispielsweise in den USA. In diesen Fällen sei bislang immer noch rechtzeitig ein Express-Reisepass bestellt worden, der momentan noch innerhalb von drei Werktagen von der Bundesdruckerei geliefert wird. Die Lieferverzögerungen sind unter anderem auf die vielen eingehenden Bestellungen zurückzuführen, teilte eine Sprecherin des Bundesinnenministeriums der Deutschen Presse-Agentur schon vor mehreren Wochen mit. Erstmals in der Geschichte der Bundesdruckerei seien demnach binnen vier Wochen 600.000 Reisepassbestellungen eingegangen.

(anbu)