Vorstellung im Aquazoo Mit Briefmarken gegen das Artensterben

Düsseldorf · Eine im Aquazoo vorgestellte Briefmarkenreihe macht auf vom Aussterben bedrohte heimische Reptilien aufmerksam.

Mit den neuen Marken: (v.l.) Michael Fischer, Burkhardt Hintzsche und Sandra Honigs.

Foto: Anne Orthen

Von den 14 oder 15 in Deutschland heimischen Reptilienarten, – je nachdem, welchen Experten man fragt – , stehen 14 auf der Roten Liste der gefährdeten Tierarten. Invasive Arten drängen vielerorts heimische Gattungen zurück. Einen ähnlichen Rückgang hat das Hobby Briefmarkensammeln in den vergangenen Jahren erfahren.

Nun wird beides in einem Projekt verbunden, das jetzt im Aquazoo vorgestellt wurde. Die jährlich von der Stiftung Deutsche Jugendmarke herausgebrachte Briefmarkenserie „Für die Jugend“ vereint die Problematik des Aussterbens heimischer Reptilien und das Abflachen des Interesses am Briefmarken sammeln. Die Hoffnung dabei: Dadurch auf beide Themen Aufmerksamkeit zu lenken. Mit dem Erlös des Briefmarkenverkaufs fördert die Stiftung Forschungsprojekte sowie Einrichtungen für Kinder und Jugendliche. Ziel sei es, „Räume für die Jugend zu schaffen, damit sie sich entwickeln können, wie sie wollen“, sagt Jana Borkamp, Abteilungsleiterin Kinder und Jugend des Bundesjugendministeriums.

Für die Darstellung auf einer der Briefmarken wurden die Östliche Smaragdeidechse, die Ringelnatter und die Europäische Sumpfschildkröte ausgewählt. Die bis zu 40 Zentimeter lange Smaragdeidechse verdankt ihren Namen der edelsteinähnlichen Grünfärbung ihres Körpers. Ihr Hals und Kinn weisen eine blaue Farbe auf und sie wird als bedroht gelistet.

Als gefährdet eingestuft wird die ungiftige Ringelnatter, die ebenfalls Modell für eine Briefmarke steht. Sie ist von den in Deutschland angesiedelten Schlangenarten die, die am häufigsten vorkommt. Bei der Gestaltung ihres Abbilds auf der Briefmarke sei auf die Darstellung der verschiedenen Brauntöne und Muster auf ihren Schuppen geachtet worden, erläutert Alexander Plum, der Vizepräsident des Produktmanagements der Deutschen Post.

Als bedroht wird auch die einzige natürlich in Europa vorkommende Schildkröte, die europäische Sumpfschildkröte, eingeordnet. Auf ihrem Briefmarken-Abbild ist sie mit den charakteristischen gelben Flecken und dem braun-bläulichen Panzer dargestellt. Die drei Arten wurden in ihrem natürlichen Lebensraum – zwischen Steinen, im Gras oder am Ufer – dargestellt.

Der Zweck der Herausgabe dieser speziellen Sonder-Briefmarken ist es nicht nur, Geld für Kinder und Jugendliche zu sammeln, sondern auch auf die Problematik des Aussterbens heimischer Arten aufmerksam zu machen. Einige der Reptilien kennen die älteren Briefmarkensammler noch aus ihrer Kindheit in freier Natur, die jüngste Generation jedoch nur noch von roten Listen. Wer einige der Reptilien live erleben möchte, kann das bei einem Durchgang durch den Aquazoo machen.

Für 2025 stehen die Motive auch schon fest: Vor dem Hintergrund aktueller Debatten über die Re-Etablierung des Wolfs in Deutschland wird es eine Briefmarkenreihe über wiederkehrende Arten geben.