13-Jähriger verursachte Großbrand: Wer muss zahlen?

Prozess um Feuer im ehemaligen Kaufring-Haus. Mutter hat ihre Haftpflicht-Versicherung verklagt.

Foto: Berger

Düsseldorf. 17 Jahre ist Frank und geht noch zur Schule. Für ihn steht bei dem Zivilprozess vor dem Landgericht die Zukunft auf dem Spiel. Denn vor vier Jahren hat er einen Brand verursacht, bei dem rund 100 000 Euro Schaden entstanden sind. Strafrechtlich war Frank damals aus dem Schneider, weil er erst 13 Jahre alt und damit nicht strafmündig war. Doch nun muss sich seine Mutter mit diversen Schadensersatz-Forderungen auseinander setzen. Die Frau klagt nun gegen ihre Versicherung, weil die den Brandschaden nicht übernehmen will.

Das Feuer im ehemaligen Kaufring-Gebäude an der Heinrich-Ehrhardt-Straße hatte am 3. Mai 2011 einen Großeinsatz der Feuerwehr ausgelöst. Noch am Tatort traf die Polizei fünf Jugendliche an, darunter auch Frank. Die hatten damals auf dem Dach des Gebäudes gespielt und es war sehr schnell klar, dass dabei der Band entstanden war.

„Ich habe Toilettenpapier mit einem Feuerzeug angezündet“, räumte der Schüler am Dienstag ein. Das habe wegen des starken Windes nicht gebrannt: „Damit es ausgeht, habe ich es dann in eine Regenrinne gelegt.“ Doch das Papier hat offenbar noch geglüht und eine Zwischendecke in Brand gesetzt.

Die Jugendlichen bekamen das zunächst gar nicht mit. Sie waren in dem Gebäude dabei, Euro-Paletten anzuzünden. Das Feuer traten sie aber komplett aus. „Dann haben wir die Rauchwolke bemerkt“, berichtete Frank. Augenblicke später rückten auch schon Feuerwehr und Polizei an.

Das Quintett hatte Rauchvergiftungen erlitten und musste ins Krankenhaus eingeliefert werden. Nun wollen verschiedene Versicherungen von Franks Mutter die Behandlungskosten ersetzt haben.

Die hatte eine private Haftpflichtversicherung abgeschlossen, bei der auch der damals minderjährige Sohn mitversichert war. Die wollte allerdings nicht für den Schaden aufkommen, weil der Brand vorsätzlich gelegt worden sei. Das allerdings bestritt der Schüler energisch.

Das Landgericht machte einen Kompromissvorschlag. Bis zu einer Summe von 5000 Euro soll die Mutter für den Schaden aufkommen. Alles, was darüber liegt, soll von der Versicherung abgedeckt werden. Außerdem wurde für einen Freund von Frank Beugehaft beantragt. Er hatte sich im Zeugenstand am Dienstag plötzlich an nichts mehr erinnern können. Vielleicht fällt ihm in der Zelle doch noch etwas ein.

Das Urteil soll am 10. März verkündet werden.