14 Grundschulen fehlt der Rektor

Relativ schlechte Bezahlung, hohe Belastung und Anforderungen — der Job gilt nicht mehr als attraktiv genug.

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Düsseldorf. Führungspositionen gelten als begehrt: Mehr Geld, mehr Einfluss, mehr Ansehen machen sie attraktiv. Bei den Grundschulen scheint das aber nicht zuzutreffen, immer wieder haben einzelne von ihnen Probleme, die Leitungsstellen neu zu besetzen. In Düsseldorf haben aktuell 14 Grundschulen keinen Rektor.

Eine Ausnahme bildet die Landeshauptstadt damit in NRW nicht. Die CDU hat deshalb gerade im Landtag die Initiative ergriffen. Sie will Schulverwaltungsassistenzen einführen, um die Rektoren von der vielen administrativen Arbeit zu entlasten.

Das hält allerdings Detlef Polt von der Lehrergewerkschaft GEW für den falschen Weg. Die Arbeit verlange zu viele inhaltliche Kenntnisse, als dass eine Assistenz hier wirklich für Entlastung sorgen könne.

Die GEW fordert stattdessen eine bessere Bezahlung für die Rektoren. Im Vergleich zu weiterführenden Schulen ist die Gehaltssteigerung vom Lehrer zum Rektor an den Grundschulen gering. Je nach Alter des Bewerbers und Größe der Schule liegt sie laut GEW zwischen 400 und 500 Euro brutto.

Der fehlende finanzielle Anreiz wird immer wieder als ein wichtiger Grund genannt, warum Stellen zum Teil lange unbesetzt bleiben. „Dazu kommt die hohe Arbeitsbelastung, die zunehmenden Aufgaben“, sagt Detlef Polt.

Der Ganztagsbereich sei dazugekommen, aktuell die Inklusion, die Rektoren fühlten sich zunehmend wie Manager. Trotzdem müssten sie 14 Stunden in der Woche unterrichten — zu viel, findet die Gewerkschaft.

Die Schulen, die zurzeit ohne Leitung sind, sehen sich gezwungen zu improvisieren, sie behelfen sich auf unterschiedliche Weise. In mehreren arbeiten Lehrer kommissarisch als Leiter. Teilweise werden die Aufgaben zudem auf mehrere Schultern im Kollegium verteilt. Bei einigen kleinen Schulen in Düsseldorf übernehmen Rektoren anderer Grundschulen die Aufgabe zusätzlich und springen mit sechs Stunden pro Woche ein, in denen sie sich um administrative Dinge kümmern.

Während die GEW Erleichterungen fordert, steigen auf der anderen Seite die Anforderungen. Um wirklich geeignete Kandidaten zu finden, soll ein halbjähriger Lehrgang zur Voraussetzung werden, den man mit der Note eins abschließen muss. Schon jetzt müssen Bewerber sich praktisch testen lassen, indem sie unter anderem eine Doppelstunde halten und eine Konferenz leiten.

Etwas Positives weiß Polt immerhin zu berichten: Die Düsseldorfer Schulaufsicht hat einen Arbeitskreis ins Leben gerufen und bietet Workshops an, um Interessenten ohne Druck vorzubereiten.