150 Jahre Rotes Kreuz: Fest in der Gesellschaft verankert
Beim Bürgerfest zum Jubiläum lobten die meisten Bürger die Arbeit des DRK.
Düsseldorf. In diesen Tagen jährt sich das Bestehen des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) zum 150. Mal. Bereits seit Wochen bedankt sich der Verband mit einer großen Plakataktion bei allen Helfern und Unterstützern. Doch welche Rolle spielt das DRK im Alltag von Bürgern und Ehrenamtlichen? Die WZ hat sich beim Bürgerfest auf dem Burgplatz und der Rheinuferpromenade umgehört.
Zumindest die Altkleidersammlung und die Blutspendenmobile des DRK kennt fast jeder. Doch dessen Arbeit geht mittlerweile weit darüber hinaus. Dadurch können viele ihre ganz eigene Geschichte erzählen, die sie mit dem Wohlfahrtsverband verbindet.
So wie Anne Frank aus Ratingen: „Ich habe vor vielen Jahren für das DRK gearbeitet, um mir meine Ausbildung zu finanzieren. Noch heute gehe ich regelmäßig Blut spenden. Ich finde die Hilfe, die sie leisten, sehr wichtig und unverzichtbar.“
Frank findet allerdings nicht nur lobende Worte: „Ich finde es etwas undurchsichtig, wie viel von den Spenden tatsächlich in die Unterstützung von Menschen gesteckt wird und wie viel für Bürokratie ausgegeben wird. Aber das ist ein Problem, das alle Verbände dieser Größe haben“, merkt sie an.
Sonja Mumm-Lehmann hat täglich mit dem Verband zu tun: „Mein Sohn geht in eine Kita des DRK. Allein deswegen bin ich sehr dankbar.“ Für sie steht fest: „Das DRK hat in unserer Gesellschaft einen sehr hohen Stellenwert und genießt zurecht hohes Ansehen.“
Eine der tragenden Säulen im Konzept des Wohlfahrtsverbandes sind die ehrenamtlichen Helfer: „Uns geht es gut und ich wollte gerne jenen helfen, denen es nicht so gut geht“, fasst Christa Kunz ihre Motivation für das Engagement zusammen.
Seit acht Jahren steht sie jede Woche mehrere Stunden im Kindershop an der Kölner Landstraße: „Wir sammeln Kleiderspenden und verkaufen sie. Bedürftige bekommen bei uns 30 Prozent Rabatt“, erklärt die Rentnerin das Konzept der Einrichtung. Neben ihr stehen knapp 30 weitere Ehrenamtler regelmäßig im Kindershop.
Der stellvertretende Geschäftsführer des DRK Düsseldorf Thomas Jeschkowski nutzte den Geburtstag, um zurückzuschauen: „Es hat sich viel verändert. Wir haben das Angebot stark verbreitert und eine deutliche Professionalisierung erlebt.“
Seine Wünsche für die Zukunft betreffen vor allem die Politik: „Wir brauchen mehr Verlässlichkeit. Wenn das Land die Zuschüsse kürzt, reichen sechs Wochen Schonfrist nicht.“ Jeschkowski betonte jedoch: „Auf lokaler Ebene ist die Zusammenarbeit sehr gut.“