Kultur 18,5 Millionen Euro fürs Tanzhaus NRW
Düsseldorf · Die Kultureinrichtung an der Erkrather Straße soll saniert werden und ein zusätzliches Gebäude erhalten.
Man könnte es ein Wunder nennen oder vielleicht doch ein Aufbruch-Signal für Freie Künstler, zumindest in diesen Wochen – geprägt von Corona-Pandemie und ihren verheerenden Auswirkungen auf kommunale Steuereinnahmen: Kurz vor den Sommerferien soll noch einmal so richtig Geld ausgegeben werden. Diesmal für das Tanzhaus NRW, das fit gemacht werden soll für die Zukunft.
Es geht um die Tanzmetropole Düsseldorf und ihren Leuchtturm des Freien Tanzes und der Breiten-Kultur. Das betonten Oberbürgermeister Thomas Geisel und Kulturdezernent Hans-Georg Lohe, als sie den Architektur-Entwurf von Joachim Sieber am Donnerstag vorstellten, bevor er am Nachmittag dem Bau- und Kulturausschuss präsentiert wurde. 18,5 Millionen Euro sollen demnach Sanierung und Erweiterungsbau des Tanzhauses auf der Erkrather Straße kosten. Das Land zahlt die Hälfte für den Neubau – etwa 6,15 Millionen Euro. Den Rest trägt die Stadt, die, laut Vertrag, komplett die Kosten für die Sanierung des alten Rheinbahndepots übernehmen muss. Voraussichtlicher Baubeginn: Mitte 2022, Eröffnung des um 2000 Quadratmeter erweiterten Tanzhauses: vermutlich Ende 2024.
Die Idee zu Ausbau und Modernisierung des bundesweit renommierten Flaggschiffs der Freien Szene kam dem OB vor zwei Jahren – beim 20. Tanzhaus-Geburtstag. Damals waren die Kassen noch voll, als die Leiterin Bettina Masuch den ermutigenden Anruf erhielt. Zumal die Unterrichts- und Probenräume für boomende Kinder- und Senioren-Kurse und die lebendige urbane Tanzszene nicht mehr ausreichen. „Wir platzen aus allen Nähten“, betonen Masuch und Johannes Kurschildgen (Vorsitzender des Tanzhaus-Vereins). Die Nachfrage nach Tanzkuren steige stetig in dem Haus, in dem pro Woche etwa 4000 Amateur- und Profi-Tänzer aktiv sind.
Veraltet und kaum noch funktionstüchtig sind laut Geisel und Tanzhaus-Leitung die 1998 fertiggestellten Bauwerke mit Studios, Bühnen, Büros in den historischen Backsteinhallen sowie Dächer, Fenster, Sanitär- und Lüftungs-Anlagen. Sie müssten zudem auf aktuellen Energie-Standard gebracht werden.
Der Stadtrat entscheidet am 18. Juni über die Pläne.