18 Jahre Sushi-Flitzer in Düsseldorf

Architekt Gerd Röpke reizte damals die mobile Gastronomie. Heute zählt er 20 000 Kunden.

Foto: Judith Michaelis

Das rote Man-Thei-Logo auf den kleinen, roten Flitzern hat wohl jeder schon einmal in der Stadt gesehen: Seit nunmehr 18 Jahren beliefert Düsseldorfs erstes Sushi-Taxi mehr als 20 000 Kunden im Stadtgebiet.

Foto: Röpke

Dass sein Konzept eine Erfolgsgeschichte werden würde, davon war Gerd Röpke von Beginn an überzeugt. „Wenn ich es nicht gemacht hätte, wäre wohl ein anderer auf die Idee gekommen, schließlich hat Düsseldorf die zweitgrößte japanische Gemeinde außerhalb Japans zu bieten“, sagt er. Am Mittwochabend feierte Röpke die Volljährigkeit seines Gastro-Betriebes mit Mitarbeitern und Freunden in Bilk.

Als Röpke 1998 sein Architektur-Studium in Düsseldorf beendet hatte, wusste er bereits, dass er zunächst wohl nicht als Architekt arbeiten würde. „Mit einem Freund hatte ich seinerzeit den Plan reifen lassen, in die mobile Sushi-Gastronomie einzusteigen.“ Allerdings hatte Röpke zunächst noch fest daran geglaubt, dass sein Gastro-Betrieb nach der Startphase auch ohne ihn gut laufen würde und er dann als Architekt arbeiten könne. „Das klappte leider gar nicht und so entschied ich mich für das Sushi-Taxi“, erinnert er sich.

Er begann in einem kleinen Lokal an der Ackerstraße mit Platz für 20 Gäste. „Doch der Lieferservice wuchs so rasant, dass mir trotz Ausbau des Hinterhofs schnell klar wurde, dass ich einen größeren Standort brauche.“ Er zog dann 2004 nach Bilk an die Bachstraße 1. „Das größte Problem hatte ich anfangs mit den Köchen“, erzählt der 51-Jährige. „Sie wussten nicht, wie das Omelett Tamago in der Kupferpfanne richtig gekocht wird und wie man Sushi-Reis zubereitet.“ So musste Röpke nach qualifizierten japanischen Köchen Ausschau halten.

40 Mitarbeiter beschäftigt Röpke heute, zehn davon in der Küche und mittlerweile sind auch wieder deutsche Köche darunter. 70 Prozent seines Umsatzes macht der Lieferservice aus, dafür sind sechs Autos und zwei Räder im Einsatz. Binnen 60 Minuten werden die Leckereien in aller Regel angeliefert, als Lieferpauschale werden zwei Euro berechnet.

Auch wenn es heute rund ein Dutzend weiterer Sushi-Taxis gibt, weiß Röpke um seinen Stand: „Ich bin bislang die Nummer eins in Düsseldorf und das will ich auch bleiben“, sagt er selbstbewusst. Auch wenn diverse Lieferdienste ihm und seinen Mitbewerbern das Leben sehr schwer machen, beliefert er jeden Monat doch rund 5000 Kunden mit seinen japanischen Spezialitäten. „Ich biete beste Qualität und mehr als 100 verschiedene Produkte an, viele davon saisonal. Und wer einmal die veganen oder vegetarischen Varianten probiert, wird begeistert sein.“

Bis einschließlich morgen hat das Sushitaxi noch weihnachtliche Betriebsferien. Ab der kommenden Woche wird es dann auch wieder die jecken Sushis aus dem Rheinland geben: Geräucherte Blutwurst, gepfefferte Apfelstücke mit Röst-Zwiebeln ummantelt gehören dazu wie Halve-Hahn-Sushis mit Gouda und Sellerie und Roastbeef mit Gurkensalat. Zwölf Stück für 17,60 Euro.