27 Heiratsanträge auf dem Riesenrad

Oscar Bruch zählt 20 Prozent mehr Gäste auf dem „Wheel of Vision“. Eberhard Joachim baut es jetzt als Modell aus Streichölzern nach.

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Foto: D.Young

Düsseldorf. Am Sonntag um 21 Uhr ist Schluss. Und die Bilanz liest sich gut für Betreiber Oscar Bruch: Etwa 20 000 Umdrehungen wird das Riesenrad am Burgplatz dann hinter sich gebracht haben. 20 Prozent mehr Fahrgäste im Vergleich zum Vorjahr sind gekommen und 27 Heiratsanträge sind in den Gondeln an den Mann oder die Frau gebracht worden. „Das sind nur die im Vorfeld angemeldeten Anträge, da gab es bestimmt auch noch ein paar, von denen wir nichts wussten“, sagt Bruch.

...und Modell: Das Riesenrad dreht sich morgen ein vorerst letztes Mal. Eberhard Joachim baut das „Wheel of vision“ mit Streichhölzern nach.

Foto: D.Young

Das gute Wetter, das neue Weihnachtsdorf und mit der „K“, der Medica und der boot lagen drei große Messen in dem Zeitraum, das sind für Bruch die Gründe für die guten Zahlen. „Bis zu 80 Prozent der Fahrgäste in diesem Zeitraum waren Messegäste.“ An 20 Betriebsstunden in drei Tagen gab es allerdings auch überhaupt keinen Umsatz, weil es zu stürmisch war und das Rad still stand.

Das Riesenrad wird wieder Ende Oktober seinen Dienst aufnehmen und ebenfalls bis Januar 2015, zum Ende der boot-Messe, seine Runden drehen und dann hofft Bruch wieder auf viele Fahrgäste, denn an Spitzentagen kommen bis 4500 Besucher. „Ich muss wiederkommen“, sagt der Schausteller, „das Ding gehört ja noch der Sparkasse und ist auf zehn Jahre finanziert.“ 4,5 Millionen Euro hat er in sein „Wheel of Vision“ investiert. Bevor es aber wieder zurückkommt, unternimmt das Rad eine kleine Reise. Ab April steht es für sechs Wochen in Bern, danach drei Monate in Budapest und dann ein paar Wochen in Erfurt.

Wesentlich kostengünstiger hat Eberhard Joachim sein Riesenrad aus Streichhölzern gebaut, das dem auf dem Burgplatz nachempfunden ist und funktionsfähig ist — aber noch nicht ganz fertig. Ein kleiner Motor dreht das Rad. Zusammen mit Oscar Bruch stellte er nun sein kleines Kunstwerk vor. Bisher hat er 150 Arbeitsstunden investiert, und bis es komplett ist, kommen noch einmal 80 dazu — etwa 25 000 Streichhölzer werden dann verarbeitet worden sein.

„Die Gondeln fehlen noch und die werden sehr arbeitsintensiv werden“, meint Joachim. Ihn interessiert vor allem die Technik, die er in seine Modelle einbaut. „Es war nicht so einfach, Aufzüge in mein Eifel-Turm-Modell einzubauen, aber ich war stolz, als es endlich funktioniert hat.“ Im Oktober soll sein Riesenrad mit auf den Burgplatz kommen, um dort ausgestellt zu werden. „Eigentlich baue ich nur im Winter, denn im Sommer bin ich immer in meinem Schrebergarten, da werde ich wohl eine Ausnahme machen müssen.“