Düsseldorf-Marathon 42 Bands liefern am Sonntag den Sound zum Marathon
Düsseldorf · Ein ehrenamtliches Team bringt mit dem Musikprojekt „Rock die Strecke“ Läufer und Zuschauer in Schwung.
Sie haben selber schon einen Marathon gelaufen oder sie machen Musik. Manche auch beides. Vor fünf Jahren hatte ein kleiner Kreis um Holger Schüt „eine Schnapsidee“. „Wir fanden den Düsseldorf-Marathon ein bißchen zäh im Vergleich zu denen in Venlo oder Köln“, erzählt Mitstreiter Wilhelm Meyer. Sie wollten mehr Leben entlang der Strecke, hatten die Idee, pro Kilometer eine Band spielen zu lassen. „Die Musik ist für die Läufer ein erhebendes Gefühl“, sagt Meyer. Die Idee war geboren und wurde 2017 erstmals mit 35 Künstlern in die Tat umgesetzt. Unter dem Titel „Rock die Strecke“. Nun also kommt es am Sonntag, 28. April, zum dritten sportlichen und auch musikalischen Marathon in der Landeshauptstadt.
In der Tat werden es 42 Bands aus Düsseldorf und der Region sein, einige, wie Setsefix mit Deutsch-Rap aus Düsseldorf, waren schon dabei. Die Musiker wurden im Vorjahr zur beliebtesten Band an der Marathonstrecke gewählt. Diesmal werden sie den Endspurt am Kilometer 40 begleiten. Organisator Wilhelm Meyer betont, dass die Künstler alle ohne Gage auftreten. Und der Sonntag wird nicht nur für die Sportler anstrengend. Die Bands müssen sich, so sieht es das Sicherheitskonzept für die Großveranstaltung vor, früh an den verschiedenen Standorten einfinden, bevor die Strecke abgesperrt wird. Es ist streng reglementiert, wer wo auftreten wird, in Abstimmung mit dem Ordnungsamt.
Musik von Hip Hop bis Rock und auch Jazz verspricht Meyer. Acht Stunden lang, denn „gespielt wird, bis der letzte Läufer durch ist.“ Die Bands konnten sich Anfang des Jahres online bei „Rock die Strecke“ bewerben, „um die Helden der Laufschuhe zu feiern“. Da das Projekt inzwischen bekannt ist, waren nach nur einer Woche schnell genügend Bands zusammen.
Tatsächlich sind es in diesem Jahr auch wirklich 42 für die mehr als 42 Kilometer lange Strecke geworden. „Aber es steht nun nicht an jedem Kilometer eine“, erklärt Koordinator Wilhelm Meyer. Man habe aus den ersten beiden Veranstaltungen gelernt. „Auf den ersten 15 Kilometern verzichten wir auf die Musik, hier müssten sie zu früh mit dem Aufbau beginnen, der Aufwand wäre zu groß.“
Deshalb hat man sich auf 19 Standorte in der City und in den Stadtteilen geeinigt. Solche, wo die Läufer beispielsweise mehrmals vorbeilaufen, wie an der Kö. Oder etwa im Zooviertel. Meyer spricht dort von „gewachsenen Standorten und hot spots“, an denen schon seit Jahren Nachbarschaftsfeste anläßlich des Marathons gefeiert werden. Dort treten dann mehrere Bands im Wechsel auf. Unter der Rheinkniebrücke wird zudem ein DJ Platten auflegen. Alle Straßen und Plätze, an denen getrommelt, gesungen und gespielt wird, sind auf der Internetseite der Organsiatoren zu sehen. Entlang der Laufstrecke kann man dort auf einer Karte Notenschlüssel- und Gitarrensymbole anklicken, und sich anschauen, welche Gruppe wo auftreten wird. Dazu gibt es Kurzinfos zum jeweiligen Musikstil und mehr.
„Mit Musik läuft’s besser“, davon sind die Organisatoren von Rock die Strecke überzeugt. Sie bringt nicht nur die Sportler in Bewegung, sondern auch die vielen Zuschauer, ob in Oberkassel, auf der Kö, am Brehmplatz oder in Unterbilk. Beste Vorausetzungen für Nachbarschaftsfeste, wenn denn das Wetter am Sonntag auch noch mitspielt.