Straßenfest mit Trödel und Live-Musik 42. Straßenfest in Flingern zog tausende Besucher an
Düsseldorf · Das 42. Internationale Straßenfest lockte Tausende zum Flanieren, Stöbern und zum Plausch mit den Nachbarn.
Endlich! Das Wort war in vieler Munde am Samstag bei der 42. Auflage des Internationalen Straßenfestes in Flingern. Nach der coronabedingten Zwangspause lockten Trödel, Musik und Kulinarisches wieder Tausende ins Quartier zwischen Flurstraße, Schwelmer Straße, Bruchstraße und Karl-Wagner-Platz. Vor Corona zog es mehr als 20 000 Besucher nach Flingern. Ganz so viele waren es am Samstag wohl nicht. Enttäuscht darüber war jedoch kaum jemand. Im Gegenteil: „Ich finde es super, dass zwar viel los ist, aber es gibt kein Gedränge, man kann in Ruhe an den Ständen stöbern und miteinander ins Gespräch kommen“, sagte Besucherin Katrin Gebhardt. „Wir haben so lange warten müssen, da können wir es auch mal langsam angehen lassen“, ergänzte Jasemin Yurica.
Viele Schnäppchenjäger waren schon früh auf den Beinen. „Wir hatten gerade alles aufgebaut, da kamen schon die Ersten, um zu schauen, was wir anbieten“, sagte ein Trödler. Zu entdecken gab es einiges. Vor allem Spielzeug, Kleidung, Geschirr und Bücher warteten auf neue Besitzer. Sammler konnten so manch lang gesuchte Schätzchen ergattern. Wie Marvin, der stolz zwei Asterix-Hefte unter dem Arm trug. „Die fehlten mir noch“, jubelte der Achtjährige. Sabine Zoran freute sich auch. Die Mutter zweier Töchter konnte für kleines Geld ein Fahrrad mit Stützrädern für ihren Nachwuchs erstehen. „Kräftig treten“, sporne sie die kleine Emma an, die sich alle Mühe gab, ihre Beinchen in den richtigen Rhythmus zu bekommen.
Selbst Spiele aus den
Achtzigern gab es noch
Viele Spieleklassiker waren am Samstag im Angebot. Darunter auch „Das Superhirn“. „Unglaublich, dass es das noch gibt“, sagte Besucher Christian Bokowski überrascht. „Das gab es doch in den 1980er-Jahren. Alle hatten das damals und kaum jemand kapierte, wie das ging“. Der 52-Jährige muss immer noch schmunzeln, wenn er an diese Zeit zurückdenkt. „Da haben wir noch regelmäßig Spieleabende gemacht in unserer Wohngemeinschaft.“
Neben Familien bestimmten viele Senioren das Bild des Straßenfestes. „Ich konnte es kaum erwarten, dass es wieder losging. Mir ist zu Hause einfach die Decke auf den Kopf gefallen“, resümierte Rose Grammers die Erfahrungen der letzten beiden Jahre. Die 73-Jährige war mit Maske unterwegs. „Ich bin immer noch vorsichtig und froh, dass heute zwar viele hier sind, aber es nicht überfüllt ist.“
Abgesehen von den Trödelständen gab es auch sonst viel zu erleben. Auf der Bühne an der Kreuzung zwischen Schwelmer- und Bruchstraße sorgte Sängerin Sarah Bouwers mit Jazz-Standards für eine entspannte Stimmung. Im Hinterhof der Bruchstraße 70 lud der Verein „Binational Düsseldorf“ zum Probieren internationaler Spezialitäten ein. In den Räumen des Vereins wurde geklönt. Seit 2007 ist der Verein Anlaufstelle für Menschen aller Altersgruppen aus mehr als 40 Ländern. Neben Beratungen sind es vor allem die gemeinsamen Aktivitäten, die von den Besuchern gern angenommen werden.
Wer dagegen etwas Ruhe suchte, war im begrünten Atelierhof vom „Quartier 8“ an der Schwelmer Straße richtig. Dort fanden die Gäste nicht nur einige ausgestellte Kunstwerke vor, sondern auch eine Oase der Stille.